Kölner BrauhausErste deftige Preiserhöhung 2024 – „Wer das bezahlt, ist selber Schuld“

Das Johann-Schäfer Brauhaus in der Elsaßstraße

Das Johann-Schäfer Brauhaus in der Elsaßstraße erhöht die Preise um zwölf Prozent. Hier ein Foto vom 17. Juli 2018

Die Mehrwertsteuer in der Gastronomie wurde zum Jahresbeginn auf 19 Prozent erhöht. Das hat Folgen. Ein Kölner Brauhaus hat jetzt die Preise angezogen.

von Matthias Trzeciak  (mt)

Viele haben es bereits befürchtet: steigende Preise in der Gastronomie. Seit dem 1. Januar 2024 gilt wieder die Mehrwertsteuer (MwSt.) wie vor der Corona-Pandemie.

Heißt: eine Erhöhung von bisher sieben auf 19 Prozent! Eine Anhebung, die vermutlich viele Restaurants und Kneipen jetzt an die Kundschaft weitergeben werden. Die erste Kölner Gastro hat ihre Preiserhöhung bereits öffentlich gemacht.

„Johann Schäfer“ in der Kölner Südstadt erhöht Preise

Das beliebte Kölner Brauhaus „Johann Schäfer“ in der Südstadt muss die Preise für Speisen und Getränke anpassen.

Auf Facebook äußert sich das „Schäfers“ zu den Hintergründen und bittet um Verständnis: „Die dazu kommenden zwölf Prozent MwSt. würden wir liebend gerne nicht an Sie weiterreichen, weil auch wir wissen, wie die Preise aktuell überall steigen.“

Man hätte auch kleinere Portionen anbieten oder günstigere Ware bei geringerer Qualität einkaufen können, versucht das Brauhaus die brisante Lage zu erklären.

„Diese Optionen kommen für uns absolut nicht infrage. Wir wollen unserer Philosophie im ‚Johann Schäfer‘ treu bleiben. Wir werden weiterhin bei den gleichen regionalen und nachhaltig arbeitenden Lieferanten einkaufen. Auch stellen wir nach wie vor alles, was bei uns serviert wird, ausschließlich handwerklich und frisch her“, teilt das Betreiber-Team des Brauhauses mit.

Die Konsequenz: „Uns bleibt also leider nichts anderes übrig, als unsere Speisen um exakt diese zwölf Prozent teurer zu machen.“

„Johann Schäfer“-Post bei Facebook löst Diskussion aus

Weiter heißt es: „Uns fällt dies gewiss nicht leicht, aber es ist für uns leider alternativlos. Wir beobachten sehr genau, dass diese Preiserhöhung einen Restaurantbesuch in Zukunft dem ein oder anderen Gast vielleicht unmöglich macht.“

Mit dem Post löst das „Johann Schäfer“ eine Diskussion aus. Der Vorwurf: Die Gastronomie habe 2020 die Preise auch nicht um zwölf Prozent reduziert.

Hier das Facebook-Posting zur Preiserhöhung im „Johann Schäfer“ anschauen:

Dazu äußert sich das Brauhaus ebenfalls: „Wir haben in den Jahren 2020, 2021 und 2022 unterm Strich trotz staatlichen Hilfen Verluste gemacht, die wir mit hohen Krediten auffangen mussten. Eine Preissenkung hätten wir damals wirtschaftlich nicht überlebt. Die Gründe für diese Schieflage waren Personalmangel und vor allem aber Corona.“

Ein anderer User postet einen Auszug aus der Online-Speisekarte (Stand: 3. Januar 2024): Eine Rinderkraftbrühe kostet demnach 11,80 Euro. Der Kommentar dazu: „Wer das bezahlt, ist selber Schuld.“

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Neben Kritik an der Preiserhöhung gibt es aber auch viel Verständnis. „Leider nachvollziehbar“, „Ich finde das schlüssig“ oder „Unumgänglich“, lauten einige Kommentare unter dem Post.

Inwiefern auch andere Gastronomie-Betriebe in Köln und der Region nachziehen und die Preise entsprechend nach oben korrigieren, bleibt abzuwarten.