Rosario Ietro und Salvatore Santamaria führen seit mehr als 20 Jahren ihre Trattoria Celentano im Agensviertel – doch damit soll demnächst Schluss sein.
„Wir schaffen es nicht mehr“Beliebte Trattoria in Köln trifft harte Entscheidung
Aus dem Agnesviertel in Köln ist sie seit rund 23 Jahren nicht mehr wegzudenken: die italienische Trattoria Celentano. Ein Restaurant mit Theke und gemütlichen Außenbereich und seit zwei Jahren auch noch einer Pizzeria nebenan – alles was das italienische Herz begehrt.
Stammgäste des Lokals in der Maybachstraße müssen sich aber zukünftig auf Veränderungen einstellen: Die beiden Inhaber Rosario Ietro (52) und Salvatore Santamaria (50) werden die Trattoria nicht weiterführen – ab sofort suchen sie nach einem passenden Nachfolger.
Inhaber verlassen schweren Herzens beliebte Trattoria in Köln
Ein Schock für viele Gäste, die dort regelmäßig ein- und ausgehen, und davon gibt es reichlich. Das Restaurant ist ein bekannter Treffpunkt im Agnesviertel und immer gut besucht, was unter anderem auch an dem guten italienischen Essen, der netten Atmosphäre und den immer anwesenden Inhabern liegt.
Doch so kann es in Zukunft nicht weitergehen – aber wieso? EXPRESS.de hat bei Rosario Ietro und Salvatore Santamaria nachgefragt: „Mein Partner und ich sind richtig kaputt, wir haben lange Zeit viel gearbeitet und jetzt brauchen wir ein bisschen Ruhe – wir haben gesundheitliche Probleme. Wir schaffen es einfach nicht mehr“, so Rosario Ietro.
Im Jahr 2001 haben die beiden Italiener das Celentano übernommen und daraus ihr heutiges Restaurant gezaubert. Ausgestattet mit einfachen Tischen und Stühlen aus Holz und zahlreichen Gäste-Fotos an der Wand, sorgt das Celentano für seinen ganz eigenen italienischen Restaurant-Flair.
Zuvor arbeiteten Ietro und Santamaria mehrere Jahre für eine deutsche Baufirma, bis sie dann die Trattoria übernahmen. „Wir haben viele Kunden, wir kennen sie auch alle – wir sind eine große Familie. Das Celentano ist eine Legende, die Leute kennen uns hier einfach“, erklärt Ietro.
Die Gäste erwartet hier aber nicht nur traditionelles italienisches Essen, wo eine Spaghetti Bolognese auch mal gute neun Stunden auf dem Herd stehen muss, sondern auch Kultur, gute Laune und nette Gesellschaft – das war Ietro immer besonders wichtig.
Und auch wenn die beiden Inhaber sich nun dazu entschlossen haben, die Trattoria in andere Hände abzugeben, eins steht fest: „Ich weine ein bisschen, wir haben hier viel reingesteckt. Wir sind fast immer hier, kaum eine Stunde Ruhe am Tag“, trauert Rosario Ietro.
Sowohl Ietros Familie als auch die Familie seines Partners Santamaria haben die beiden Geschäftsführer immer unterstützt, „aber die Probleme sind da, wir schaffen es einfach nicht mehr.“
Celentano-Gäste wollen Inhaber überzeugen: „Ihr müsst hier bleiben!“
Während der Corona-Pandemie mussten einige Mitarbeiter die Gastronomie verlassen und sich anderweitige Arbeit suchen – auch das bekommen die Inhaber zu spüren: „Neues Personal ist immer ein bisschen schwierig. Die haben nicht immer so viel Lust zu arbeiten, sind oft krank. Wir haben genug Arbeit und genug Gäste und jetzt suchen wir einen Nachfolger, der einfach etwas mehr Kraft hat.“
Aber keine Sorge: Die Trattoria verschwindet nicht ganz, sie soll nur an einen Nachfolger übergeben werden, der sowohl das Konzept als auch den Namen übernehmen soll. Trotzdem: Eine Veränderung wird durch den Inhaberwechsel unumgänglich sein – ganz zum Bedauern der langjährigen Gäste.
Der 52-Jährige erzählt sichtlich gerührt: „Täglich kommen mehrere Leute, die schockiert nachfragen: ‚Wieso geht ihr? Ihr müsst hier bleiben‘, aber wir schaffen es einfach nicht mehr. Wir haben kaum Ruhe.“
Rosario Ietro schwärmt von seiner italienischen Heimat
Doch ganz so schnell werden die beiden Trattoria-Inhaber ihr Celentano nicht verlassen, sie wollen langsam aussteigen, in Ruhe nach dem passenden Nachfolger suchen und sich nach und nach zurückziehen – und dann heißt es erst einmal: Kraft tanken.
Rosario Ietro schwärmt bereits von seiner italienischen Heimat auf Sizilien, wo er ebenfalls eine Wohnung besitzt: „Ein bisschen Sonne und Ruhe und dann wieder nach Köln zurück“ – das könne er sich gut vorstellen. (kvk)