Wieder stirbt in Köln ein Kult-Restaurant. Jetzt trifft es den Laden von Michele Sansone (77).
Nach 43 JahrenNächstes Gastro-Aus in Köln – wieder trifft es einen Italiener

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Gastronom Michele Sansone (77) muss das Restaurant auf der Komödienstraße schließen.
Va bene? No! Ein Italiener der ersten Stunde macht Schluss, notgedrungen: Nach 43 Jahren auf der Komödienstraße schließt das Restaurant „Sansone“ Ende Mai.
„Das tut weh“, sagt Gastronom Michele Sansone (77). Die Eigentümer der Immobilie verfolgen andere Pläne. Für die Gäste des Lokals an der Ecke zur Straße Kattenbug, das zur Kantine für die umliegenden Institutionen wie die Industrie- und Handelskammer, die Bezirksregierung, die vielen Banken oder auch das Stadtmuseum wurde, ist eine Abschiedsfeier vorgesehen.
Kölner Restaurant „Sansone“ macht dicht
Ein genaues Datum will Signore Sansone mit seinem Team um seinen langjährigen Restaurantleiter Fabio Parentela bald festlegen. Die Wehmut ist dem aus Sizilien stammenden Gastronom, der 1966 nach Deutschland kam, deutlich anzumerken.
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„Wir waren eine der Pioniere in Köln. Jeder, der mittleren Alters ist, kennt das ‚Sansone‘“, sagt der Chef. 1972 hatte er mit seinen Brüdern das erste „Sansone“ an der Händelstraße eröffnet, das bis 2013 bestand.
1982 folgte das „Sansone Due“, also das zweite „Sansone“ in Nähe des Doms, gegenüber des imposanten Römerbrunnens. Die oberen Etagen des Eckgebäudes stehen schon seit längerer Zeit leer, das einst benachbarte japanische Restaurant „Daitokai“ ist schon seit 2019 geschlossen, die Außenwerbung hängt aber noch.

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Das „Sansone“ in der Komödienstraße schließt.
Über etwaige Pläne der Immobilienbesitzer (es soll sich dabei um einen Fonds handeln) für einen Umbau oder gar Abriss und Neubau wurde zunächst nichts bekannt. Michele Sansones ganz persönliche Meinung ist, dass der Standort attraktiv für ein Hotelprojekt sei.
An der Wand hängen Fotos zahlreicher Prominenter, die Gast im „Sansone“ waren. „Pink Floyd, die Rolling Stones, Mariah Carey, Jon Bon Jovi, Udo Lindenberg oder Toto Cotugno, sie waren alle hier“, erzählt der Gastgeber. Für Joe Cocker und seine Crew habe er sogar selbst das Essen zubereitet.
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„Das war an einem sehr heißen Sommerabend, als es um 22 Uhr noch über 30 Grad waren. Ich hatte alle nach Hause geschickt, da kam ein Anruf von Cockers Management, ob sie kommen könnten. Da wollte ich nicht Nein sagen.“ Es seien herrliche Zeiten gewesen. Was bleibt, ist das Restaurant „Distinto“ in Junkersdorf, das Michele Sansone und sein Sohn führen.