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Weitere Kölner Gastro dichtCocktailbar-Chef (50) spricht Klartext – „musste Kamera in Gästeraum stellen“

In einem Raum steht eine Bar mit zahlreichen Flaschen, davor mehrere Tische mit Stühlen.

Murat Emir musste seinen Barroom (Tapas und Cocktails) in Köln-Mülheim schließen.

Erneut musste ein Kölner seine Gastro aufgeben. Murat Emir (50) spricht nach Schließung seines Barrooms Klartext.

von Iris Klingelhöfer  (iri)

Das Kölner Gastro-Sterben geht weiter. Jetzt hat es den Barroom in Mülheim getroffen. Dort gab es leckere Tapas und süffige Cocktails.

„Ich dachte, Mülheim braucht so ein Konzept. Aber mein Konzept hat da nicht richtig funktioniert“, erzählt Chef Murat Emir (50) am Mittwoch (15. Januar 2025) gegenüber EXPRESS.de. Dass er den Barroom dicht machen musste, lag aber nicht nur daran.

Kölner Gastronom: „Musste Kamera in Gästeraum aufstellen“

Auch Personalmangel sei ein Grund gewesen, sagt Emir, der schon seit 25 Jahren in der Gastronomie arbeitet. Wegen fehlenden Personals habe er beides gleichzeitig gemacht: Kochen und Cocktails mixen.

„Ich musste eine Kamera in den Gästeraum stellen, damit ich in der Küche sehe, wenn Gäste kommen. Das war schon brutal und hat auch meiner Gesundheit nicht gutgetan“, schildert er.

Unter der Arbeitsbelastung hätten auch seine drei Kinder gelitten. „Weil ich so traurig war und einige Zeit auch keine richtige Lebenslust mehr hatte“, gibt Murat Emir offen zu. „Der Stress, den ich da hatte, war unmenschlich.“

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Auch die Miete sei hoch gewesen. „So viel hätte ich auch in der Stadt bezahlt, hätte aber anderes Klientel. Die rechte Rheinseite ist nicht die linke – das hätte ich nicht gedacht“, so Emir.

Kölner Barroom dicht: Ex-Betreiber mit klaren Worten

Der Familienvater ist seit 2004 selbstständig, erfüllte sich damals mit der „Old School Cocktailbar“ im Kwartier Latäng einen Traum. Die gab er auf, um etwas anderes zu machen. Bis er dann im Mai 2023 den Barroom (bis 23 Uhr, Freitag und Samstag bis 2 Uhr) eröffnete. Er steckte viel Herzblut, all seine Kraft und noch mehr hinein, damit der Laden läuft – bis er die Notbremse ziehen musste.

„Ich bin da jetzt mit einem blauen Auge und Geldverlust rausgekommen“, erklärt Murat Emir und rät allen zukünftigen Gastronomen und Gastronominnen: „Wer einen Laden eröffnet, muss ein Team haben und genug Geld in der Tasche, um klarzukommen. Auch der Standort ist sehr wichtig.“

Hier unsere Fotogalerie zu den Kölner Brauhäusern anschauen:

Der 50-Jährige selbst hat von einer eigenen Gastro erstmal die Nase voll. „Ich bin jetzt bei ‚Zimmermanns‘ und unterstützte den Lutz“, erzählt er.

Das „Zimmermanns“ (vorher „Kääzmanns“) in Bickendorf ist eine Gaststätte mit Brauhaus-Ambiente, die Gastronom Lutz Nagrotzki eröffnet hat. Er betreibt auch die Kultkneipe Piranha in der Südstadt.

„Lutz hat mich angerufen und gesagt, er brauche Hilfe“, so Murat Emir. „Das ist wie ein Zuhause, da fühle ich mich wohl.“ In die Räumlichkeiten seines ehemaligen Barrooms komme jetzt ein Sushi-Lokal.