Kinder in DistanzunterrichtSchadstoff-Alarm in Kölner Schulen: Gebäude erst einmal geschlossen

Ein leeres Klassenzimmer im Rupprecht-Gymnasium.

Die Gebäude der Förderschule und der Grundschule am Kolkrabenweg in Köln-Vogelsang bleiben ab Montag erst einmal geschlossen. Das Symbolfoto wurde in einem Klassenzimmer einer Schule in Bayern aufgenommen.

In Köln-Vogelsang wurde in einem Schulgebäude erhöhte Schadstoffwerte festgestellt.

von Niklas Brühl  (nb)

Schadstoff-Alarm in Kölner Schulen: Die Gebäude der Förderschule und der Grundschule am Kolkrabenweg 8-10 im Stadtteil Vogelsang bleiben ab Montag (16. September 2024) erst einmal geschlossen.

Das gab die Stadt Köln am Freitagnachmittag bekannt. Der Grund dafür: Bei einer Raumluftmessung, die wegen einer beklagten Geruchsbelästigung in einem Raum der Förderschule veranlasst wurde, wurden erhöhte Werte des Schadstoffes Naphtalin festgestellt.

Schadstoff-Alarm in Kölner Schule: Gebäude erst einmal geschlossen

Die erhöhten Schadstoffwerte haben die Stadt nun dazu veranlasst, die Schulgebäude erst einmal vorsorglich zu schließen. Die Grundschule voraussichtlich zunächst nur bis kommenden Dienstag.

„Eine Gefährdung der Schülerinnen und Schüler sowie des Schulpersonals bestand zu keinem Zeitpunkt. Es handelt sich bei den vorübergehenden Schulschließungen um eine reine Vorsichtsmaßnahme, zu der sich die Stadt Köln gemeinsam mit beiden Schulleitungen und der Schulaufsicht entschlossen hat, um auch weiterhin eine Gesundheitsgefährdung auszuschließen“, heißt es vonseiten der Stadt.

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Die Gebäude würden erst wieder geöffnet, wenn der Gesundheitsschutz der Kinder und der Lehrkräfte uneingeschränkt gewährleistet ist. Die Konzentration des Schadstoffes habe bei den Messungen unwesentlich über dem ersten von zwei Schwellenwerten gelegen, es bestünde laut Stadt also kein dringender Handlungsbedarf.

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Woher kommen jedoch der unangenehme Geruch und die erhöhten Werte? „Als Ursache für die Geruchsbelästigung durch Naphthaline konnte der Parkettkleber identifiziert werden. Der Boden im Gebäude ist bereits vor mehreren Jahrzehnten verlegt worden“, heißt es in der Mitteilung der Stadt Köln. Bereits seit 1993 würden die betroffenen Baustoffe bei der Stadt Köln nicht mehr verwendet.

In den kommenden Tagen sollen in weiteren Schulräumen Messungen durchgeführt werden. In den Schulen kommen nun erst einmal der Distanzunterricht und Selbstlernkonzepte zum Tragen, wie es bereits zwischenzeitlich während der Corona-Pandemie angewendet wurde.

Allerdings heißt es vonseiten der Stadt: „Die Stadt Köln arbeitet mit Hochdruck daran, schnellstmöglich geeignete Ersatzräume zur Verfügung zu stellen. Weil insbesondere hohe Anforderungen an die Barrierefreiheit bestehen, werden gegenwärtig auch Räume in einem stadtbezirksübergreifenden Radius gesucht. Ziel ist eine schnelle Fortsetzung des Schulbetriebs für die Kinder und Jugendlichen.“

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Der Schadstoff Naphtalin kann in geringen Mengen als Verbrennungsprodukt organischer Materialien überall in der Umwelt vorkommen – beispielsweise in Tabakrauch oder teerhaltigen Bauprodukten. Die Gesundheitsfolgen für Naphtaline sind noch nicht abschließend wissenschaftlich erforscht.

Klare Indizien für eine Gesundheitsgefährdung der Allgemeinbevölkerung gibt es bislang nicht. Hinweise zu einer krebserregenden Wirkung beim Menschen liegen ebenfalls nicht vor. Eingeatmete Naphtaline können jedoch zu Symptomen wie Kopfschmerzen oder Schleimhautreizungen führen.