Ukraine-Krieg und die Folgen: Die Deutsche Gesellschaft für das Badewesen (DGfdB) spricht davon, dass erste Schwimmbäder in Deutschland die Wassertemperatur gesenkt haben. Wie ist die Situation in Köln?
Drohender GaslieferstoppSchwimmbäder mit drastischer Maßnahme – so ist die Lage in Köln
Planschen im kalten Wasser? Brrrr! Aber Schwimmbadbesucher und -besucherinnen müssen sich bundesweit womöglich auf kälteres Wasser einstellen.
Im Zuge steigender Energiepreise hätten erste öffentliche Bäder in einzelnen Becken bereits die Wassertemperatur um zwei Grad Celsius gesenkt, wie die Deutsche Gesellschaft für das Badewesen (DGfdB) der „Neuen Osnabrücker Zeitung“ (NOZ) auf Anfrage mitteilte.
So ist die Wassertemperatur in Kölner Schwimmbädern
Viele weitere Betriebe könnten demnach folgen. Diskutiert würden auch weitere Einschränkungen wie das Streichen von Warmbadetagen. Auf EXPRESS.de-Nachfrage bei der KölnBäder GmbH versicherte eine Pressesprecherin: Derzeit sei keine Absenkung der Beckenwassertemperaturen an den Kölner Bäderstandorten vorgesehen oder geplant. Je nach Entwicklung könne sich das allerdings noch ändern. In Köln betreibt die KölnBäder GmbH elf Hallenbäder.
Kölner und Kölnerinnen können also vorerst ganz normal weiterplanschen. Und wie sind die aktuellen Wasser-Temperaturen? EXPRESS.de liegen die Werte von drei Kölner Schwimmbädern vor (Stand: Montag, 4. April 2022).
Kölner Agrippabad in der Innenstadt:
- Sportbecken 27 °C
- Lehrbecken 29 °C
- Sprungbecken 27 °C
- Planschbecken 31 °C
- 4-Jahreszeitenbecken 30 °C
- Solebecken 32 °C
- Rutschenlandebecken 30 °C
Schwimmbad im Lentpark:
- Sportbecken 27 °C
- Lehrbecken 29 °C
- Planschbecken 31 °C
- Warmbecken 32 °C
Auch im Spaßbad Aqualand in Köln-Chorweiler – gehört nicht zur KölnBäder GmbH – bleibt vorerst die Temperatur von ca. 32 °C erhalten.
„Wir möchten, dass sich unsere Gäste wohlfühlen. Selbstverständlich werden wir die Temperatur dann im Sommer etwas absenken, da das bei hohen Außentemperaturen eher unangenehm ist, wenn das Wasser so warm ist. Aber jetzt bleibt das Wasser warm“, erklärte am Montagmittag eine Sprecherin gegenüber EXPRESS.de.
Die Whirlpools, das Kinderbecken, die Sauerstofftherapiegrotte und das Solebecken haben im Aqualand aktuell eine Wassertemperatur von 36 °C.
Aufgrund der steigenden Energiekosten sollen die Eintrittspreise in den Kölner Bädern vorerst nicht angehoben werden.
Bei Gaslieferstopp oder Rationierung drohen Komplettschließungen
Die Deutsche Gesellschaft für das Badewesen (DGfdB) befürchtet hingegen: Sollte es in Deutschland vor dem Hintergrund des Ukraine-Kriegs zu einem russischen Gaslieferstopp und einer Rationierung kommen, könnten städtische Bäder sogar komplett geschlossen werden.
In Nordrhein-Westfalen gibt es nach Informationen der „NOZ“ für erste Städte entsprechende Notfallpläne. „Um einen Basisbetrieb der Bäder aufrechterhalten zu können, wird über Maßnahmen wie Schließung von Außenbecken und Rutschen sowie ‚Luxus-Angeboten‘ nachzudenken sein“, sagte DGfdB-Geschäftsführer Christian Mankel.
In Deutschland gibt es rund 7000 öffentliche Hallen- und Freibäder, die meisten werden mit Gas oder Fernwärme geheizt. Etwa 1000 Badbetreiber sind Mitglied im Dachverband DGfdB.