Kundgebung zum SemesterstartKölner Studenten fordern neue KVB-Linie
Köln – Bekommt Köln bald eine neue KVB-Linie? Wenn es nach den Forderungen der Gruppe „Students for Future” (SFF) geht – ja! Mit einer Kundgebung vor der Uni wollen sie am Montagnachmittag (12. April 2021) pünktlich zum Semesterstart die Aufmerksamkeit auf ein altes Problem lenken.
- „Students for Future” halten Kundgebung vor Uni ab
- Studenten fordern neue Straßenbahnlinie in Köln
- Neue Linie soll entlang Universitätsstraße und Innere Kanalstraße führen
„Hier könnte ihre Straßenbahn fahren“, steht auf einem großen Banner, das vom Albertus-Magnus-Platz weht. Unterhalb der Freifläche vor der Uni Köln führt stattdessen vierspurig die Universitätsstraße entlang. Öffentlicher Nahverkehr? In direkter Nähe des Hauptgebäudes hält von Norden kommend nur die Buslinie 142.
Studenten fordern neue Straßenbahnlinie für Köln
„Zwischen Ehrenfeld und Universität gibt es keine vernünftige Linie. Den Bus nutzen viele Studierende, aber er ist immer überfüllt und steht im Stau, weil er zwischen den Autos stecken bleibt“, sagt SFF-Sprecherin Nathalie Horn. „Wir fordern eine Straßenbahnlinie auf der Universitätsstraße.“
Kurzfristig soll eine Busspur auf der Hauptverkehrsachse entlang des inneren Grüngürtels den Weg zur Uni erleichtern. Darauf soll die 142 dann im Fünf-Minuten-Takt verkehren. In Nippes und der Südstadt noch im Zehn-Minuten-Takt.
Linie 14: Auch Grüne fordern neue Straßenbahn
Mit der neuen Bahnlinie soll auch die Ost-West-Achse vom Heumarkt über Neumarkt und Rudolfplatz entlang der Aachener Straße entlastet werden, so Horn.
Diese Idee ist nicht neu. Erst Anfang März hatten die Kölner Grünen als Reaktion auf Pläne zum unterirdischen Ausbau der Linie 13 in Zollstock gefordert: „Statt einer überflüssigen und teuren Tunnel-Nordschleife unter Zollstock hindurch, fordern wir eine dritte Ringbahn, die Linie 14.“
Kundgebung an der Uni: Studenten fordern neue KVB-Linie
Trotzdem treffen die Studenten damit bei der Stadt Köln nicht auf offene Ohren. „Wir haben in Kooperation mit dem Senat der Uni detaillierte Forderungen formuliert und bei der Stadt vorgetragen“, sagt Sprecherin Horn. „Die Idee ist erstmal nicht positiv angenommen worden. Das würde zu viel Stau verursachen.“
Das Verkehrsdezernat der Stadt wollte sich auf EXPRESS-Anfrage nicht zum Begehren der Studentengruppe äußern. Horn sieht in der Argumentation der Stadt einen Logikfehler: „Warum ist denn so viel Autoverkehr auf der Universitätsstraße? Weil es keinen vernünftigen Öffentlichen Nahverkehr gibt.“
Zur Kundgebung an der Uni kamen am Montagnachmittag rund 30 Personen. Wegen der Corona-Lage wollten die Veranstalter größere Menschenansammlungen vermeiden.