(Spuk)-Haus wird Luxus-VillaWer zieht in das Kölner Geisterhaus?

Freiherr Eduard von Oppenheim (unten) ließ sich im Jahr 1888 eine Pferderennbahn samt Villa bauen. 1907 verkaufte er das Gelände wieder.

Köln – Der Anblick der baufälligen „Villa Oppenheim“ in Fühlingen lässt so manchem Betrachter den sprichwörtlich kalten Schauer über den Rücken laufen. Das „Haus Fühlingen“, wie es auch genannt wird, gilt als Spuk-Haus und war Anziehungspunkt für Geisterjäger.

Nun soll auch der letzte böse Geist vertrieben werden: Die Villa hat einen neuen Besitzer; 35 Eigentumswohnungen stehen zum Verkauf. Der Name der Luxus-Immobilie: „Gutshof am See“.

Luxus und Nervenkitzel inklusive – sowas gibt’s nicht alle Tage. Und hat seinen Preis. Die Wohnungen (45 bis 165 qm, alle mit Balkon, Fußbodenheizung und Echtholzparkett) kosten zwischen 150 000 und 580 000 Euro. Drei sind schon verkauft – obwohl die Baustelle noch nicht mal eingerichtet ist.

Dr. André Klein, Sprecher des Besitzers, der „Dolphin Capital Investment“ in Hannover: „Den Bauantrag werden wir kurzfristig noch in diesem Sommer einreichen, im Herbst sollen die Bagger rollen.“ Und was sagt er zu den Geistergeschichten? „Mit der Umwidmung und dem Um- und Neubau werden die alten Geschichten bald vergessen sein“, ist er sich sicher.

Die schaurig-schöne Villa: Im Jahr 1884 kaufte Freiherr Eduard von Oppenheim das Land von der Gemeinde Fühlingen. Darauf ließ er eine Pferderennbahn anlegen, ein vierflügliges Gestütsgebäude und 1888 das villenartigen Herrenhaus. Da das Gelände für Pferde aber nur bedingt geeignet war, sah sich Oppenheim 1907 gezwungen zu verkaufen. Stattdessen erstand er Schloss Schlenderhan.

1910 fiel die Pferderennbahn dem Kiesabbau zum Opfer, Grundlage für den heutigen Fühlinger See. In den folgenden Jahren wechselten mehrmals die Besitzer. Niemandem schien die Villa wirklich Glück gebracht zu haben.

Bis 2000 soll das heruntergekommene Hauptgebäude noch bewohnt gewesen sein. Danach stand es leer – und es gab genug Platz für Spukgeschichten und Geister.