Warum denn das?Stadt Köln wird Partner von bekanntem Fußballklub – aber der kommt gar nicht aus Köln

Fans sitzen auf der Tribüne im Sportpark Nord.

Der Sportpark Nord, hier ein Foto aus dem September 2024, ist die Heimspielstätte des Bonner SC. Hier ist in der aktuellen Saison auch Bandenwerbung der Stadt Köln zu sehen.

Der Bonner SC hat einen neuen Partner vorgestellt, der im ersten Moment kurios anmutet: die Stadt Köln.

von Niklas Brühl  (nb)

Der Bonner SC will zurück auf die größere Fußball-Landkarte in Deutschland. Nach acht Spielen belegt der Verein aus der ehemaligen Bundeshauptstadt den ersten Platz in der fünftklassigen Mittelrheinliga. Dort ist der Verein bereits seit dem Abstieg in der Saison 2021/2022 beheimatet – der Aufstieg in die Regionalliga West soll in diesem Jahr endlich funktionieren.

Ein neuer Partner unterstützt den Verein dabei wie alle anderen Sponsoren – doch im ersten Moment mutet diese Partnerschaft kurios an: Denn vor wenigen Tagen hat der BSC ausgerechnet die Stadt Köln als neuen Partner vorgestellt.

Stadt Köln mit neuer Partnerschaft mit dem Bonner SC – und die Kölner Vereine?

Richtig gelesen, die Verwaltung der rheinischen Nachbarstadt engagiert sich nun für den Verein aus der größten und mit knapp 335.000 Einwohnerinnen und Einwohnern bevölkerungsreichsten deutschen Stadt, die bislang noch nie einen Bundesligisten stellen konnte.

Der Bonner SC präsentierte die Partnerschaft mit der Stadt Köln vor wenigen Tagen so in den Sozialen Netzwerken: „Neu im Löwenrudel: Wir freuen uns, die Stadt Köln als neuen Partner willkommen zu heißen! Mit über 22.000 engagierten Mitarbeitenden in zehn Dezernaten und über 80 Ämtern arbeitet die Stadt tagtäglich daran, das Leben in der Millionenmetropole Köln zu gestalten und zu verbessern. Wir sind stolz auf diese Partnerschaft und freuen uns auf die gemeinsame Zusammenarbeit.“

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Aber wie kam es zu der Verbindung – weshalb engagiert sich die Stadt Köln für einen Verein außerhalb der eigenen Stadtgrenzen? Ein Sprecher sagt auf EXPRESS.de-Anfrage: „Es handelt sich nicht um ein ‚Engagement‘, der Begriff wäre zu weit gefasst, sondern um eine Werbepartnerschaft. Angesichts der bekannten Herausforderungen auf dem Arbeitsmarkt, beispielsweise dem demografischen Wandel, wirbt die Stadt Köln crossmedial für ihre Stellenangebote und präsentiert sich an vielen Orten als attraktive Arbeitgeberin. Dabei ist es der Stadt Köln wichtig, die eigene Marke ‚Mach Köln!‘ nicht nur auf den gängigen Medien zu spielen, sondern auch im Alltag der Menschen zu verankern, etwa bei Sportveranstaltungen, um so den Wiedererkennungswert zu steigern.“

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Da bei der Stadt Köln gut 40 Prozent Pendlerinnen und Pendler arbeiten würden und Bonn im klassischen Pendelbereich liege, seien Werbeflächen im Bonner Stadtgebiet grundsätzlich auch von Interesse für die Kölner Personalgewinnung.

„Der Bonner SC ist dabei einer von mehreren Sportvereinen im Rheinland und außerhalb Kölns, bei denen die Stadt Köln mit ihrer Personalwerbung vertreten ist“, sagt der Sprecher der Stadt weiter. Auf den Banden im Sportpark Nord ist, zunächst erstmal nur für die aktuelle Saison, also die Werbung der Stadt Köln zu sehen.

Gibt es auch mit großen Kölner Vereinen wie dem FC, Fortuna oder der Viktoria ähnliche Partnerschaften? „Ja, mit Fortuna Köln seit 2023 und Viktoria Köln ebenfalls seit 2023“, sagt der Sprecher der Stadt.