Die Gewerkschaft Verdi ruft zum ÖPNV-Streik am Freitag auf – auf die Kundinnen und Kunden der KVB kommen massive Einschränkungen zu.
Streik-Chaos am Freitag„KVB ist komplett dicht“ – das kommt auf die Menschen in Köln zu
Deutschland im Griff der Streiks: Nach dem Lokführer-Streik der vergangenen Woche und dem Streik Warnstreik an den Flughäfen am Donnerstag (1. Februar 2024) steht bereits das nächste Chaos bevor.
Die Gewerkschaft Verdi hat am Freitag (2. Februar 2024) in NRW und weiteren Bundesländern zu Warnstreiks in kommunalen Verkehrsbetrieben aufgerufen. Busse, Straßen- und U-Bahnen sollen den ganzen Tag stillstehen. Auch in Köln und Umgebung kommt es zu massiven Einschränkungen. Was kommt auf die Menschen in Köln zu, die auf die Busse und Straßenbahnen der Kölner-Verkehrs-Betriebe (KVB) angewiesen sind?
Verdi-Streik: Keine KVB-Fahrten am Freitag, das sind die Alternativen
Die KVB gab bekannt, dass über den gesamten Freitag keine Stadtbahn-Fahrten stattfinden werden. Außerdem werden nur die durch Subunternehmen durchgeführten Busfahrten erfolgen, die in den elektronischen Fahrplanauskünften angezeigt werden. Mehr Zeit sollte in jedem Fall mitgebracht werden.
Am Freitagmorgen zieht Verdi eine erste positive Bilanz. Der Warnstreik habe planmäßig mit dem Schichtbeginn in der Regel zwischen 3 Uhr und 4 Uhr begonnen, sagte Peter Büddicker vom Verdi Landesbezirk NRW. Die Streikbeteiligung sei hoch.
Bestreikt werden in NRW nahezu alle großen Verkehrsbetriebe wie KVB (Köln), Rheinbahn (Düsseldorf), DSW21 (Dortmund) oder die Stadtwerke Münster. „KVB ist komplett dicht, die Stadtwerke Bonn sind es auch. Wir sind zufrieden“, sagte Frank-Michael Munkler vom Verdi-Bezirk Köln-Bonn-Leverkusen zur Streikbeteiligung bei diesen beiden großen Unternehmen.
Auch die KVB-Linien 16 und 18, die gemeinsam mit den Stadtwerken Bonn (SWB Bonn) betrieben werden, entfallen am Freitag. Zudem bleiben die Kundencenter und Vertriebsstellen der KVB bleiben geschlossen. Beginnen soll der Streik in der Freitagnacht um 3 Uhr, der Betrieb wird dann in der Samstagnacht um 3 Uhr wieder aufgenommen.
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Neben der KVB sind auch weitere Betriebe wie die Leverkusener Wupsi, die Bonner SWB Bus und Bahn, die Düsseldorfer Rheinbahn oder die Kerpener REVG am Warnstreik beteiligt.
„Die KVB weist darauf hin, dass die Verkehre der Deutschen Bahn, der Mittelrheinbahn und anderer Eisenbahnverkehrsunternehmen nicht durch den Streik der Gewerkschaften betroffen sind. Kunden der KVB können somit auch auf S-Bahnen, Regionalbahnen (RB) und Regionalexpressbahnen (RE) ausweichen. Innerhalb der räumlichen Geltungsbereiche im Verkehrsverbund Rhein-Sieg (VRS) gelten die Tickets der KVB-Kunden auch in diesen Verkehrsmitteln“, teilt die KVB weiter mit.
Diese Nachricht ist vor allem für die vielen Jecken wichtig, die am Freitagabend an einer Karnevalsveranstaltung wie der Lachenden Kölnarena teilnehmen wollen und sich frühzeitig nach einer KVB-Alternative erkundigen sollten.
Hintergrund der geplanten Warnstreiks sind in Nordrhein-Westfalen die Tarifverhandlungen über die Arbeitsbedingungen, die im sogenannten Manteltarifvertrag geregelt sind. Die Verhandlungen darüber begannen vergangene Woche. Verdi NRW fordert zusätzliche freie Tage. In den kommunalen Verkehrsbetrieben des bevölkerungsreichsten Bundeslandes sind nach Gewerkschaftsangaben rund 30 000 Beschäftigte tätig.
„Da jetzt in allen Bundesländern Tarifverhandlungen stattgefunden haben und ohne Ergebnis geblieben sind, ist jetzt der Zeitpunkt gekommen, um mehr Druck auf die Arbeitgeber zu machen“, erklärte die Vize-Verdi-Vorsitzende Christine Behle in Berlin. Die Gewerkschaft berichtete von einem dramatischen Mangel an Arbeitskräften im Nahverkehr und einem „unglaublichen Druck auf die Beschäftigten“.