Der neue Kölner „Tatort“ mit dem Titel „Schutzmaßnahmen“ erzählt die Geschichte eines Brandanschlags auf ein Restaurant. Die Weidengasse am Eigelstein bildete die Kulisse für den ARD-Film an Neujahr.
„Tatort“ an NeujahrFilm zeigt Schattenseite von Kölner Veedel und spielt in zwei Kult-Kneipen
Das Jahr 2023 startet mit einem neuen Tatort aus Köln. In „Schutzmaßnahmen“ geht es am 1. Januar um 20.15 Uhr um einen Brandanschlag auf ein persisches Restaurant. Steckt dahinter eine rassistische Tat?
Besonders knifflig: Die ausgebrannte „Wunderlampe“ gehört Freddy Schenks Tochter Sonja. Nach 23 Jahren spielt Natalie Spinell (40) wieder die „Tatort“-Tochter von Dietmar Bär (61). Im Lokal findet sich eine bis zur Unkenntlichkeit verkohlte Leiche. Gemeinsam mit Max Ballauf (Klaus J. Behrendt, 62) nimmt Schenk die Ermittlungen auf.
Köln: Weidengasse am Eigelstein bildete Kulisse für den „Tatort“
Gedreht wurde die Folge von Ende September bis Ende Oktober 2021 in Köln. Und so finden sich wieder einige interessante Details der Stadt im „Tatort“. Die „Wunderlampe“ ist beispielsweise normalerweise ein An- und Verkaufsgeschäft in der Weidengasse. Dort wurden auch die Szenen im „Café Aylin“ gedreht.
Die Straße am Eigelstein spielt eine zentrale Rolle. „Das Drehbuch hatte diese wunderbare Idee eines in sich geschlossenen Mikro-Kosmos, in dem jeder jeden kennt und wo man die Dinge unter sich ausmacht“, sagt Regisseurin Nina Vukovic (44). „Die Idee, ein über die Jahre gewachsenes Veedel zu zeigen, das sich kulturell trotz Vielfalt als Einheit versteht, ließ uns frühzeitig an die Weidengasse denken.“
Im Veedel hält man zusammen, besingen die Kölnerinnen und Kölner gerne. Der „Tatort“ zeigt aber auch die anderen Seiten. „Der Zusammenhalt des Kölner Viertels in ‚Schutzmaßnahmen‘ ist zweischneidig. Einerseits gibt es dieses ‚Wir‘-Gefühl tatsächlich und wird auch aufrichtig gelebt. Man hilft sich gegenseitig, steht füreinander ein. Andererseits bringt dieser ‚Kiez-Korpsgeist‘ aber auch ungesunde Auswüchse hervor“, sagt Paul Salisbury (43), der das Drehbuch zum Film geschrieben hat.
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Feinkosthändler Viktor Raschke, im Film gespielt von Manfred Zapatka (80), macht im Veedel erpresserische Geschäfte und beschwört den Zusammenhalt nur, um in Wahrheit über Angst und Gewalt die Menschen vom Reden abzubringen. Sie sollen schweigen, es nicht wagen, sich zur Wehr zu setzen und ihm weiter Schutzgeld zahlen.
„Der Brand und der Mord sind Auslöser dafür, dass herauskommt, was im Viertel seit Jahren unter den Teppich gekehrt wird. Je tiefer Ballauf und Schenk graben, desto mehr stoßen sie auf Ungereimtheiten, fördern persönliche Tragödien und kriminelle Schweinereien ans Licht. Von der vermeintlich heilen Welt und der viel besungenen Gemeinschaft bleibt wenig übrig. Aber am Ende ist das auch die Chance dafür, dass etwas Neues entstehen kann“, sagt Ballauf-Darsteller Behrendt.
Ein weiterer zentraler Platz im Neujahrs-„Tatort“ ist die Kneipe Hugos Eck, benannt nach Dackel Hugo. Die Außenaufnahmen wurden vor dem Brauhaus Lommerzheim in Deutz gedreht. Von innen ist es aber ein weiteres Kölner-Kultlokal: die Schreckenskammer im Ursula-Viertel.