Die einen lieben, die anderen hassen sie: Tauben – und davon gibt es in Köln ganz schön viele.
Eine Plage, viele finden sie ekligStadt startet Pilotprojekt: Tauben sollen mit der Pille verhüten
Haben Tauben eine Lobby? Für Janina Wisbar (40) ist die Antwort ein klares „Nein“. Die zweifache Mutter kümmert sich seit drei Jahren ehrenamtlich um die Tiere im Bereich des Mülheimer Bahnhofs und wurde am 12. Mai 2023 selbst Zeugin verstörender Szenen.
Auf einem Parkplatz soll ein mutmaßlicher Taubenhasser mit seinem Auto fünf Tauben totgefahren haben. EXPRESS.de berichtete darüber am Dienstag (16. Mai) und fragte daraufhin bei der Stadt nach, was in Sachen Tauben getan wird.
Stadt Köln: Eier in Taubenhaus am Hansaring werden ausgetauscht
Die Verwaltung schätzt, dass in Köln insgesamt rund 15.000 Stadttauben leben. Um die Population einzuschränken, würden im Taubenhaus am Hansaring regelmäßig Eier ausgetauscht und durch Gipseier ersetzt.
„Dies führt nachweislich zu einer Reduktion der Population am Hansaring und an anderen Standorten, wo auch Eier ausgetauscht werden“, erklärt Stadtsprecher Robert Baumanns.
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Bislang gebe es lediglich dieses Taubenhaus. Baumanns: „Weitere sind in Chorweiler, am Hauptbahnhof und in Porz geplant. Hier werden mit möglichen Kooperationspartnerinnen und -partnern aktuelle Gespräche zur Realisierbarkeit geführt.“
Taubenpille: Stadt Köln startet in Kürze zweijähriges Pilotprojekt
Auch der Einsatz der sogenannte Taubenpille Ovistop steht nach seinen Angaben kurz bevor. Ein entsprechendes Pilotprojekt wurde an der Berliner Straße genehmigt.
Dabei werden behandelte Maiskörner mittels eines Dispensers (Spender) den Stadttauben verabreicht. Laut Stadtsprecher Baumanns startet das Pilotprojekt im Juni und dauert zwei Jahre.
Janina Wisbar hatte gegenüber EXPRESS.de erzählt, dass auch sie Eier austauscht. Und zwar im Bereich des Mülheimer Bahnhofs und des Wiener Platzes. Dort kümmert sie sich zudem um Küken, die aus dem Nest gefallen sind. Und befreit die Füße von Tauben von Verschnürungen – das können Haare, Extensions, aber auch Fäden zum Beispiel von Obstnetzen sein, die sie sich auf dem Boden einlaufen und wodurch ihre Füße immer mehr verkrüppeln.
Dass viele Kölnerinnen und Kölner es eklig finden, wenn sie durch einen Tunnel voller Taubenkot gehen müssen, versteht die 40-Jährige. „Die Tauben können aber nichts dafür“, stellt sie klar.
Nach dem Tod der fünf Tauben auf dem Parkplatz am Bahnhof Mülheim hatte Janina Wisbar die Polizei alarmiert. Auf Nachfrage von EXPRESS.de hatte diese einen Einsatz bestätigt. „Wir haben nun ein Verfahren nach dem Tierschutzgesetz eingeleitet“, so ein Sprecher. Die Ermittlungen dazu laufen noch. Auf dem Parkplatz sollen laut Janina Wisbar bereits mehrfach tote Tauben gefunden worden sein. (iri)