Kölns beste LageGeschäft lief besser als erwartet, darum schließt Tchibo-Filiale trotzdem

Die Tchibo-Filiale auf der Schildergasse in Köln schließt.

Noch bis zum 30. Dezember 2023 hat die Tchibo-Filiale auf der Schildergasse in Köln geöffnet. Dann ist Feierabend. Das Foto wurde am 22. Dezember 2023 aufgenommen.

Auf der Kölner Schildergasse macht in Kürze ein Outlet-Geschäft dicht. Doch ganz überraschend kommt die Schließung nicht. 

von Matthias Trzeciak  (mt)

Die Schildergasse in Köln gehört zu den beliebtesten Einkaufsstraßen in Deutschland – vor allem kurz vor Weihnachten brummt dort das Geschäft. Doch jetzt schließt ein Laden in besonders attraktiver Lage.

Am 30. Dezember 2023 ist Feierabend. Dann schließt die Tchibo-Filiale direkt gegenüber von Sportscheck. Aktuell findet der Ausverkauf statt. „Kauf drei, zahl zwei“, so versucht Tchibo den Räumungsverkauf anzukurbeln. 

Kölner Outlet-Tchibo auf der Schildergasse macht dicht

Der Grund für die Schließung kommt nicht ganz überraschend. Der Kaffee-Röster, der auch vermehrt Kleidung, Küchenutensilien oder Mobilfunk anbietet, hatte das Geschäft auf der Schildergasse als Pop-up-Store für Outlet-Artikel im Juli 2022 eröffnet.  

Damals hieß es, die 630 Quadratmeter große Filiale würde schon nach sechs Monaten wieder schließen. Daraus wurden dann eineinhalb Jahre. Das Geschäft auf Zeit lief offenbar besser als erwartet.

Die Idee dahinter: „Das Outlet bietet erstmalig in bester Innenstadt-Lage zusätzlich Produkte an, die in den anderen Kölner Tchibo-Geschäften nicht mehr erhältlich sind, oder die sonst nur im Internet bestellt werden können“, erklärte im Sommer 2022 ein Tchibo-Sprecher dem „Kölner Stadt-Anzeiger“.

Pop-up-Stores erfreuen sich immer größerer Beliebtheit – auch in den Kölner Einkaufsstraßen. So können Leerstände überbrückt und neue Konzepte über einen gewissen Zeitraum ausprobiert werden.

Wie es jetzt mit der Immobilie weitergeht, ist nicht bekannt. Bis 2020 hatte die Modekette Esprit das Gebäude angemietet und dort ihre größte Kölner Filiale.

Tchibo will 300 Stellen streichen – auch Verwaltung in Hamburg betroffen

Zuletzt geriet Tchibo wegen möglicher Stellenstreichungen in den Fokus. Das Unternehmen will bis Ende 2023 etwa 300 Stellen streichen. Auch die Verwaltung in Hamburg soll betroffen sein.

Der Kaffeekonzern hat in Deutschland noch rund 7100 Beschäftigte, zusammen mit dem Auslandsgeschäft sind es über 11.000 Arbeitsplätze. Tchibo gehört zu 100 Prozent der Holding Maxingvest, in der ein Teil der Hamburger Familie Herz ihre Beteiligungen gebündelt hat.