Auch nach dem Start der Tempo-50-Beschränkung auf der Kölner Zoobrücke wird weiter diskutiert.
Weiter ZoffTempo 50 auf Zoobrücke: Stadt Köln gibt Fehler zu – „leider versehentlich“

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Auf der Zoobrücke gilt nun Tempo 50. Doch die Maßnahme der Stadt Köln sorgt weiter für Zoff. Das Foto wurde am 1. Oktober aufgenommen.
Der Fall erhitzt weiter die Gemüter! Seit Sonntag (1. Oktober 2023) gilt auf der Zoobrücke in Köln Tempo 50 – vorher hatte mit Ausnahme des Lkw-Verkehrs (schon vorher max. 50 km/h) Tempo 80 für alle gegolten.
Grund für das neue Tempolimit: „Die passiven Schutzeinrichtungen entsprechen nicht mehr den heutigen Regeln der Technik“, teilte die Stadt Köln bereits am 11. August 2023 mit. Hierunter fallen unter anderem Schutzplanken, Geländer oder auch Bordsteine.
Tempo 50 auf der Zoobrücke: Beschränkung plötzlich bis hinter den Tunnel Kalk
Aber: Auch nach der Umsetzung der Maßnahme gibt es weiter Zoff! Vor allem um die Frage, bis wohin die neue Regelung überhaupt gilt.
Laut Beschilderung nämlich wird das Tempo 50 bis hinter den Kalker Tunnel (stadtauswärts) nicht aufgelöst. Dass auch der Tunnel betroffen ist, davon war in der Ankündigung der Stadt aber nie die Rede gewesen. Einige Leserinnen und Leser meldeten sich verwundert bei EXPRESS.de.
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Und tatsächlich: Die Beschilderung ist falsch! Eine Sprecherin der Stadt gegenüber EXPRESS.de: „Ein Schild zur Aufhebung der 50er-Beschränkung und Anhebung auf 80 km/h vor dem Tunnel Kalk stadtauswärts wurde leider versehentlich nicht montiert.“ Das soll nun zeitnah – spätestens am Mittwoch (4. Oktober) – nachgeholt werden.
Auch ein anderer Aspekt wird öffentlich kritisiert – und zwar erneut von der FDP, die die Verwaltung wegen der Maßnahme schon mehrfach verbal angegangen ist.

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Wegen Brückenschäden musste das Tempo auf der Kölner Zoobrücke auf 50 km/h gesenkt werden. Das Foto entstand am 1. Oktober 2023.
Dass Tempo 50 nun zwischen Amsterdamer Straße und Kalk-Mülheimer Straße gilt, ist den Liberalen ein Dorn im Auge. Denn: Nur in Teilen der Strecke verläuft parallel ein Radweg. Die Sicherung der Radwege gegenüber dem Autoverkehr war in der öffentlichen Wahrnehmung aber der Hauptgrund für das Tempo 50 gewesen.
FDP-Fraktionschef Ralph Sterck: „Es scheint, als habe die Verwaltung ihre Maske fallen lassen, dass es ihr weniger um den Schutz des Radverkehrs, sondern vielmehr um eine Schikane für Autofahrerinnen und Autofahrer geht. Wie sonst ist zu erklären, dass die Maßnahme für eine doppelt so lange Strecke angeordnet wurde, als die eigene Begründung diese abdeckt?“
Zoobrücke: Tempo-50-Zone länger als die Radwege
Für die Verwaltung stellt sich der Fall anders dar: „Leider wird in der aktuellen Berichterstattung nur auf die Bordsteine bzw. Schrammborde auf der Strombrücke eingegangen“, heißt es von der Sprecherin gegenüber EXPRESS.de.
Diese sind relevant für den Bereich, an dem die Radwege verlaufen. Aber: Die vielzitierten „passiven Schutzeinrichtungen“ seien eben auch andere verkehrssichernde Ausstattungen eines Brückenbauwerks. „Hierunter fallen unter anderem Schutzplanken oder Geländer“, so die Sprecherin.
Auch diese sind im Bereich der neuen Tempo-50-Zone teilweise nicht mehr auf heutigem Stand der Technik, stehen aber auch außerhalb der Bereiche, in denen die Radwege verlaufen. So ist die Entscheidung gefallen, die neue Tempo-50-Strecke deutlich länger zu wählen als die angrenzenden Radwege.
Wann die Sicherheit auf der Zoobrücke wieder hergestellt ist? Offen. Die FDP jedenfalls drängt auf eine schnelle Lösung. Sterck: „Ich erwarte, dass alle nötigen Maßnahmen ergriffen werden, um das angebliche Sicherheitsproblem auf der Zoobrücke so schnell wie möglich zu beseitigen, damit auch dort wieder Tempo 80 zugelassen werden kann.“