Dutzende verwahrloste Tiere mussten in einer Messie-Wohnung in Köln unter unwürdigen Bedingungen hausen. Nicht ohne Folgen.
Einsatz in Kölner Veedel65 Tiere aus Messie-Wohnung geholt – Rettern bot sich entsetzliches Bild
Was mussten sie erleben ...? In einer Wohnung in Köln-Buchforst sind insgesamt 65 verwahrloste Tiere gefunden worden. Selbst die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Tierheims Köln-Dellbrück, die schon viel Schlimmes gesehen haben, sind geschockt.
„Das hatten wir lange nicht mehr“, schreibt Tierheimsprecherin Sylvia Hemmerling am Freitagabend (4. November 2022) auf Facebook. Dreimal habe die Feuerwehr mit dem großen Wagen ausrücken müssen, um alle Tiere ins Tierheim zu transportieren.
Tierheim Dellbrück: 65 Tiere aus verwahrloster Wohnung gerettet
Unter den insgesamt 65 Tieren sind etliche Hunde, Katzen, Vögel, Mäuse und Kaninchen. Sie mussten unter unwürdigen Bedingungen leben. So waren unter anderem die Käfige völlig verdreckt. Auch der Zustand der Tiere selbst war erbärmlich.
Einen Wellensittich hat es besonders schwer erwischt. Sein Kopf ist um 180 Grad gedreht. In dieser Position kann er Futter und Wasser kaum erreichen. Wie es mit dem armen Tier weitergeht, bleibt abzuwarten.
Auch den anderen Tieren geht es nicht viel besser. „Die Hunde und Katzen sind total verfloht und haben teilweise bereits kahle Stellen, die Vögel sind teilweise verletzt und gerupft, auch hier vermuten wir Parasiten“, schildert die Tierheimsprecherin den Zustand der Tiere
Sylvia Hemmerling weiter: „Unter den Mäusen befanden sich bereits verstorbene Tiere, die von ihren Artgenossen angenagt wurden.“ Ein schreckliches Bild. In den nächsten Tagen sollen Tierärztinnen und Tierärzte die geretteten Kreaturen untersuchen.
Das Veterinäramt der Stadt Köln war einer Meldung nachgegangen und hatte sich, unter Zuhilfenahme der Polizei, Zugang zu der betreffenden Wohnung verschafft. Dort fanden sie zehn Hunde, drei Katzen, 13 Kaninchen, eine Amazone, drei Nymphensittiche, zwei Wellensittiche, fünf weitere Vögel (Aqaporniden) und 25 Farbmäuse.
„Wir sind sehr froh, dass das Amt direkt beherzt zugegriffen und alle Tiere aus ihrer Not befreit hat“, so Tierheimsprecherin Sylvia Hemmerling. Doch warum hat man so viele Tiere, wenn man sich nicht um sie kümmert? Eine Frage, die viele User, auch auf Instagram, bewegt, wie sich in den Kommentaren zeigt.
Auch Prominente äußerten sich erschüttert über den Vorfall und hinterließen einen Kommentar – darunter Moderatorin Jana Ina Zarrella (45), die das Tierheim schon lange unterstützt. (ls)