Eine öffentliche Toilette in der Kölner Innenstadt muss ständig überwacht werden – und das ist nicht gerade günstig.
Kölns teuerstes WCMuss extra bewacht werden – Personal kostet mehr als 100.000 Euro

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Bei dem rechten Container handelt es sich um die öffentliche Toilette in der Krebsgasse. Links daneben befindet sich das Wachhaus für das Sicherheitspersonal. (Foto vom 27. März 2023)
Jeder oder jede muss mal – und dafür gibt es in Köln mehrere öffentliche Toiletten. Aktuelle sorgt allerdings ein Standort für Wirbel. Es geht um die WC-Anlage in der Krebsgasse am Neumarkt.
Diese Toilette ist in Köln besonders gefragt. „Seit Juni 2022 wurde die WC-Anlage rund 13.000-mal genutzt“, teilt eine Sprecherin der Stadt auf EXPRESS.de-Nachfrage mit.
Toilette in Kölner Innenstadt wird ständig bewacht
Das Problem: Die Toilette muss bewacht werden – quasi rund um die Uhr. Werktags von 9 bis 21 Uhr sowie sonn- und feiertags von 9 bis 18 Uhr. Die Kosten dafür sind erheblich.
Die Stadt bestätigt gegenüber EXPRESS.de: „Für die Bewachung der Toilettenanlage an der Krebsgasse durch die Kölner Gesellschaft für Arbeits- und Berufsförderung (KGAB) entstehen Personalkosten in Höhe von rund 10.000 Euro monatlich.“
Heißt 120.000 Euro pro Jahr für die „Sicherheit“ einer öffentlichen Toilette. Wer dort aufs Klo muss, kann das Urinal kostenfrei benutzen, die Nutzung der Kabine beträgt 50 Cent.
„Die Bewachung ist notwendig, um die Nutzbarkeit zu gewährleisten und eine missbräuchliche Nutzung zu verhindern“, erklärt die Sprecherin.
Köln: Drogenabhängige benutzen Toilette für ihren Konsum
„Weil Drogenabhängige die Toilette für ihren Konsum und Obdachlose zum Verweilen genutzt haben, begleitet von negativen Folgen für Hygiene, Sauberkeit und auch Vandalismus und dem auch nicht mit häufigerer Reinigung beizukommen war, musste die Toilette vorübergehend geschlossen werden.“
Die Toilettenanlage in der Krebsgasse wurde 2015 in Betrieb genommen.
Mit der Einführung der Kontrollen habe sich die Situation vor Ort wesentlich verbessert.
„Gerade in diesem stark frequentierten Bereich mit seiner Bedeutung für Besucher und Besucherinnen sowie Touristen und Touristinnen ist es wichtig für eine Metropole wie Köln, eine bedarfsgerechte Anzahl von öffentlich zugänglichen Toilettenanlagen vorzuhalten und ausreichend barrierefreie Einrichtungen zur Verfügung stellen“, ergänzt die Stadt-Sprecherin.
Kölner Innenstadt: Wer bewacht die Toilette in der Krebsgasse?
Für die WC-Sicherheit wird ein ordnungsbehördlich anerkanntes Wach- und Sicherheitsunternehmen eingesetzt, welches seine Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter nach Tarifvertrag bezahlt.
„Hier finden Menschen eine wichtige Beschäftigungsperspektive, die normalerweise schwer vermittelbare Arbeitskräfte auf dem regulären Arbeitsmarkt sind. Die Kölner Gesellschaft für Arbeits- und Berufsförderung mbH (KGAB) ist eine heute 100-prozentige gemeinnützige Tochtergesellschaft der Stadt Köln“, teilt die Stadt mit.