Trauer in Kölner MusikszeneFrank Hocker (†67) ist tot – „ein wunderbarer Mensch“

Frank Hocker, Gerd Köster, Gitarrist Friso Lücht und Produzent Dieter Krauthausen (v.l.) im Kölner Tonstudio.

Frank Hocker, Gerd Köster, Gitarrist Friso Lücht und Produzent Dieter Krauthausen (v.l.) 2019 im Kölner Tonstudio.

Der Kölner Musiker und Gitarrist Frank Hocker ist tot. Er wurde 67 Jahre alt.

von Matthias Trzeciak  (mt)

Trauer in der kölschen Musikszene: Wie am Freitagabend (15. Oktober 2023) bekannt wurde, ist der langjährige musikalische Wegbegleiter von Gerd Köster (66) überraschend gestorben.

Frank Hocker wurde 67 Jahre alt. Am Samstag (14. Oktober 2023) postete Köster auf Facebook einen letzten Gruß: „Wir trauern um unseren Freund Frank, ein wunderbarer Mensch und Musiker.“

Frank Hocker: Kölner Gitarrist und Sänger ist tot

Hocker galt als einer der angesehensten Gitarristen in der Kölner Musikszene. An zahlreichen Projekten war er beteiligt.

Bekannt wurde er als Gitarrist in der Band The Piano Has Been Drinking an der Seite von Sänger Gerd Köster. 1993 löste sich die Band auf.

Hocker und Köster lernten sich 1969 im Gymnasium in Nippes kennen, fanden viele Gemeinsamkeiten: „Als die Haare länger wurden, stellten wir fest, dass wir nicht nur die gleiche Musik mochten“, erinnerte sich Köster 2019 im EXPRESS.de-Gespräch. „Unsere Vorlieben waren die Rolling Stones, Marx Brothers, Frank Zappa, die Zeitschrift Pardon und obergäriges Bier.“

Zusammen schrieben sie viele Kapitel kölscher Rock-Geschichte. Nach ersten Versuchen in diversen Heizungskellern gründeten sie die Band Zarah Zylinder.

1979 wurde Köster dann Sänger bei der Schroeder Roadshow, Hocker folgte kurze Zeit später als Gitarrist. Und in einer Schroeder-Pause 1982 gründeten sie die Jeilen Träumer und später die Erbförster.

Hocker und Köster: Idee zu kölschen Texten kam in Südstadt-Kneipe

Vor gut 30 Jahren kam bei Köster die kölsche Sproch ins Spiel. Er kölschte Texte des US-Sängers Tom Waits ein, ging mit ihnen mit der Band The Piano Has Been Drinking auf Deutschland-Tour.

„Die Idee entstand in der Südstadt-Kneipe ,Out‘, in der der Tom-Waits-Song ,Innocent When You Dream‘ der Rausschmeißer war. Es ist ein Song, den man in Kölsch sehr gut rüberbringen kann. Es war uns zwar klar, dass wir mit Kölsch keinen Hit landen können, weil das zu regional ist. Aber das war uns egal“, erzählte Köster 2019.

Auch mit Wolfgang Niedecken arbeitete Hocker zusammen. Beim legendären „Arsch huh, Zäng ussenander“-Konzert, das 1992 stattfand, stand er ebenfalls mit auf der Bühne.