Es war der erste militärische Evakuierungsflug der Bundeswehr seit dem Beginn des russischen Angriffskrieges: Spezialisten brachten schwerverletzte ukrainische Kinder und Erwachsene nach Deutschland.
Ukraine-KriegSpezialeinsatz der Luftwaffe – Airbus in Köln-Wahn gelandet
Die Luftwaffe hat mit einem Spezialflugzeug kriegsverletzte Ukrainer zur Behandlung nach Deutschland geflogen. Die Maschine landete am späten Nachmittag in Köln-Wahn.
Die Bundeswehrsoldaten holten die Patienten am Montag (11. April 2022) mit dem für medizinische Evakuierungsflüge ausgerüsteten Airbus A310 MedEvac im südostpolnischen Rzeszow ab, wie Luftwaffe und Sanitätsdienst mitteilten. Auf der Liste der Patienten standen zwölf Zivilisten, darunter verletzte Kinder. Einige Patienten wurden von Angehörigen begleitet.
Spezial-Airbus sollte schon stillgelegt werden – kriegsverletzte Ukrainer abgeholt
Die Ukraine hatte eine Bitte um Hilfe an die Europäische Union gerichtet, die von dort an Deutschland und die Bundeswehr ging. Für die Bundeswehr war es der erste Flug mit Patienten aus der Ukraine seit dem Beginn des russischen Angriffskrieges vor gut sechs Wochen.
Das Spezialflugzeug war am Morgen in Köln-Wahn gestartet. Diese Maschine sollte eigentlich bereits stillgelegt werden, der Betrieb war des Krieges in der Ukraine verlängert worden.
Der A310 MedEvac ist die fliegende Intensivstation der Luftwaffe. Verletzte werden in der Luft von Sanitätssoldaten weiterbehandelt. In der Vergangenheit waren aber bereits verwundete ukrainische Soldaten nach Deutschland gebracht worden. Außerdem gab es zivile Hilfstransporte.
Rzeszow – ein wichtiges Drehkreuz für die Unterstützung der Ukraine
Die Stadt Rzeszow liegt rund 90 Kilometer von der ukrainischen Grenze entfernt und ist ein wichtiges Drehkreuz für die Unterstützung der Ukraine.
Der A310 MedEvac – die wichtigsten Fakten:
- Das Flugzeug kann 44 Patienten liegend transportieren.
- Das maximal 25-köpfige medizinische Personal kann dabei bis zu sechs Patienten intensivmedizinisch versorgen.
- Einer der größten Einsätze der fliegenden Intensivstation war der Rücktransport von verletzten Deutschen nach dem verheerenden Tsunami 2004 in Südostasien. (dpa)