Skandal an der Uni?Kölner AStA poltert nach Vorwürfen gegen Professor

Der Haupteingang der Universität zu Köln im Sonnenschein.

Der Vorwurf der sexuellen Belästigung gegen einen Professor der Uni Köln schlägt hohe Wellen. Das Symbolfoto wurde im April 2020 aufgenommen.

Nach den heftigen Vorwürfen gegen einen Professor der Uni Köln schaltet sich jetzt auch der Kölner AStA ein.

Der Fall von der Universität zu Köln hat hohe Wellen geschlagen: Mehrere ehemalige wissenschaftliche Mitarbeiterinnen berichten von sexualisierter Belästigung und erheben gegenüber dem „Spiegel“ schwere Vorwürfe gegen einen Uni-Professor.

Dabei ist auch die Rede von Machtmissbrauch, Erniedrigung und Wutausbrüchen. Der Anwalt des Professors dementiert. Derweil untersucht die Universität Köln den Fall.

Universität zu Köln: AStA äußert sich zu Vorwürfen gegen Professor

Am Montagnachmittag (19. Dezember 2022) hat sich nun der Allgemeine Studierendenausschuss (AStA) zu dem Fall geäußert – und zeigt sich schockiert.

„Sexualisierte Gewalt an der Hochschule – sexuelle Übergriffe, grenzüberschreitende Äußerungen, das Ausnutzen von Machthierarchien – fängt nicht erst da an, wo strafrechtliche Konsequenzen auf Taten folgen“, sagt AStA-Referentin Sabrina Osmann.

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Heißt: „Wir müssen den Betroffenen glauben und an ihrer Seite dafür kämpfen, dass jegliche Form von sexualisierter Gewalt keinen Platz an unserer Uni findet.“ Unabhängig vom Ausgang des Disziplinarverfahrens solidarisiere sich der AStA mit allen Betroffenen.

Auch die Universität bekommt deutliche Kritik ab. Das Handeln der Univerwaltung sei in jeder Hinsicht unzureichend, heißt es nach den Enthüllungen im „Spiegel“.

AStA zählt die Uni an: Bericht zeigt „absolutes Versagen“

„Der Bericht entblößt ein absolutes Versagen der Strukturen an der Uni. Es darf nicht sein, dass Doktorandinnen sich bei Beschwerden in Gesprächsrunden mit der angeschuldigten Person sowie deren Anwalt wiederfinden und sich quasi einem Verhör stellen müssen“, sagt Ben Himmelrath, 1. AStA Vorsitzender.

Das sei besonders deshalb problematisch, da es im Umfeld von Universitäten Abhängigkeitsverhältnisse gebe, etwa zwischen Professoren und Mitarbeitenden oder Studierenden. Im Fall der Fälle müsse es dann unabhängige und sichere Anlaufstellen geben.

„Wir erwarten von der Universität schnellstmöglich eine Aufarbeitung und einen konkreten Handlungsplan, welcher sicherstellt, dass derartige Vorfälle sich nicht wiederholen“, so Himmelrath.

Unter anderem soll sich der Uni-Professor vor Mitarbeiterinnen fast komplett ausgezogen oder sie ohne Einverständnis geküsst haben. Auch sollen Frauen gedrängt worden sein, ihn in ein Striplokal zu begleiten. Der Anwalt des Professors dementiert, das interne Disziplinarverfahren an der Universität läuft. (tw)