Vanessa (19) totWarum musste meine Tochter nur sterben?

Rosalie Krahfort mit einem Foto ihrer Tochter. Vanessa arbeitete beim Sicherheitsdienst der Kölner Messe.

Köln – Schwer gezeichnet liegt Rosalie Krahforst (50) auf der Couch ihrer Wohnung in Dünnwald. Doch die Schmerzen sind ihr egal. Ihre Gedanken gelten ihrer Tochter Vanessa (19).

Die Kölnerin wurde Opfer einer Wahnsinnstat – und starb im Ägypten-Urlaub. Alles schien perfekt im Badeort Marsa Alam: Der Strand, die Sonne, das nette Personal – bereits im September hatte die Familie im selben Hotel ihren Urlaub gemacht.

„Dort verliebte sich meine Tochter damals in einen ägyptischen Animateur“, erzählt die Mutter unter Tränen. „Als wir dann wieder in Köln waren, chattete und telefonierte sie mit ihm fast täglich.“

Und Vanessa flehte ihre Mutter an, noch mal nach Ägypten reisen zu dürfen. Sie stimmte zu - unter der Bedingung: Die Mama kommt mit. So wurde es auch gemacht.

„Meine Tochter war wirklich glücklich in diesen Tagen“, sagt Rosalie. Unter den vielen Leuten, die die Familie neu kennenlernte, war ein Taxifahrer, der die Mutter und ihre Tochter, immer wenn sie einkaufen wollten, in die Stadt fuhr.

„Immer wieder machte er Vanessa Komplimente und sagte ihr, wie toll er sie fand. Und sie sagte ihm ständig, dass sie bereits einen Freund hat“, erzählt die Mutter. Am letzten Tag vor der Abreise sollte er die beiden Frauen aus der Stadt wieder zum Hotel fahren.

„Er wirkte auf mich an diesem Tag von Anfang ganz komisch“, sagt die Mutter. „Ohne auf meine Worte zu reagieren, gab er plötzlich Gas, fuhr immer schneller. Auf einer offenen Straße riss er plötzlich das Lenkrad um. Das Letzte, woran ich mich erinnern kann, war dass wir uns überschlugen.“

Im Krankenhaus kam sie wieder zu sich, schwer verletzt. Man teilte ihr mit, dass Vanessa tot sei. Auch der Taxifahrer soll beim Unfall ums Leben gekommen sein.

Vanessa wurde auf dem Dünnwalder Friedhof beerdigt. Die Mutter: „Es vergeht keine Minute, in der ich mir nicht die Frage stelle: Wieso hat dieser Mann das gemacht, warum wollte er mit uns sterben?“