Verkehrs-Chaos in KölnGastronom von der Venloer Straße packt aus: So schlimm ist es wirklich

Gastronom Joel Vilangappara steht auf der Venloer Straße.

Joel Vilangappara beschreibt gegenüber EXPRESS.de als Gastronom die negativen Folgen des Verkehrsversuches auf der Venloer Straße in Köln.

Für Joel Vilangappara, Café-Besitzer auf der Venloer Straße, ist der Verkehrsversuch aufgrund mehrerer Aspekte vollends gescheitert. Gegenüber EXPRESS.de packt der Gastronom aus.

von Niklas Brühl  (nb)

Wie geht es weiter auf der Venloer Straße? Der aktuelle Verkehrsversuch fordert nicht nur Menschen, die zu Fuß unterwegs sind, Fahrrad fahren oder in einem Auto oder Lkw sitzen, viel Geduld und Nervenstärke ab.

Auch Unternehmerinnen und Unternehmer bekommen die veränderte Verkehrsführung – unter anderem Tempo 20, weggefallene Fahrradstreifen, Regel rechts vor links – durch verschiedene Faktoren am eigenen Leib zu spüren. EXPRESS.de hat vor Ort mit Joel Vilangappara gesprochen. Er betreibt das „Jaelys Cafe“ auf der Venloer Straße. Nicht nur aufgrund eines merklichen Umsatzrückgangs fordert er eine sofortige Veränderung.

Café-Besitzer auf der Venloer Straße: „Unfallgefahr gravierend gestiegen“

Der Café-Betreiber nimmt gegenüber EXPRESS.de kein Blatt vor den Mund. Generell sähe er Veränderungen und Neuerungen immer positiv, allerdings: „Veränderungen, die zu 100 Prozent gescheitert sind und ins Nichts führen, müssen schnellstmöglich revidiert und eine produktive Lösung gefunden werden.“

Der Verkehrsversuch sei für ihn alles – aber nicht fördernd für die, die über die Venloer Straße fahren oder laufen. „Die Unfallgefahr ist für alle Verkehrsteilnehmerinnen und -teilnehmer gravierend gestiegen. Aber das ist doch klar, wie soll man sich hier noch zurechtfinden? Die brandgefährlichen Buchten mitten auf der Straße, wo sich Autos, Lkw und Fahrradfahrende aneinander vorbeiquetschen, tun ihr übriges“, sagt Café-Besitzer Vilangappara.

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Auch die Unsicherheit bei vielen Fußgängerinnen und Fußgängern, vor allem älteren Menschen und Kindern, die wegen ihres Schulwegs über die Venloer Straße laufen müssen, sei regelmäßig zu beobachten.

Venloer Straße: Gastronom sieht sich Umsatzverlust ausgesetzt

Dazu kommt die vorher schon angespannte Parkplatzsituation, die nun noch einmal verschärft wurde. Vor allem für Lieferanten, die sein Café selbstredend oftmals ansteuern und auf die er als Gastronom angewiesen ist, sei es laut Joel Vilangappara unzumutbar: „Aufgrund der fehlenden Parkmöglichkeiten sind die Ladezonen häufig blockiert. Und was macht man dann als Lieferant? Wie viele Seitenstraßen entfernt sollen sie parken und wie bekommen sie dann die häufig großen Mengen an Ware zu uns in den Laden? Die derzeitige Lage ist eine Farce.“

Auch im Umsatz spürt Vilangappara die veränderte Verkehrsführung auf der Venloer Straße. „Die Laufkundschaft fällt weg, die Spontaneinkäufe ebenfalls. Die Menschen wollen sich, verständlicherweise, den Stress nicht antun und ellenlang nach einem Parkplatz suchen, um für zehn Minuten bei uns einen Espresso zu trinken. Aus einer nicht durchdachten politischen Strategie heraus werden wir gezwungen, auf diese Kundenklientel zu verzichten – das macht sich natürlich bemerkbar und kann so nicht richtig sein.“

Für den Gastronomen gibt es daher nur ein Fazit: „Der Versuch ist vollständig gescheitert und es braucht nun eine schnelle und annehmbare Lösung für unser Veedel.“