Der Fokus in der Nacht auf Freitag lag für die Feuerwehr auf „Zoltan“ – jetzt kommt noch ein anderer Fall ans Licht.
Fall während „Zoltan“ kommt ans LichtAnruf aus England sorgt für Alarm in Köln – Feuerwehr reagiert sofort
Die Nacht auf Freitag (22. Dezember 2023) stand für die Kölner Feuerwehr ganz im Zeichen von „Zoltan“ – das Sturmtief hat für hunderte Einsätze gesorgt und in Köln hohen Schaden angerichtet.
Aber: Der Sturm entbindet die Kölner Feuerwehr natürlich nicht von ihren sonstigen Aufgaben – vor allem, wenn diese Leben retten können! Ein Anruf aus England in Köln hat dahingehend am späten Donnerstagabend (21. Dezember) für Alarm gesorgt.
Während Sturm „Zoltan“ erhält Kölner Feuerwehr plötzlich Anruf aus England
Was war passiert? Um 22 Uhr ging bei der Feuerwehr im Rheingau-Taunus-Kreis (an der Grenze zwischen Hessen und Rheinland-Pfalz) ein Notruf ein. „Ein englischsprachiger Mann meldete am Notruf einen Schlaganfall, antwortete danach jedoch nicht mehr“, erklärt ein Sprecher der Feuerwehr.
Das Problem: Da der Lkw-Fahrer nicht über das deutsche Mobilfunknetz anrief, konnte er nicht genau geortet werden. Wohin sollten die Einsatzkräfte also ausrücken? Die Feuerwehr suchte nach Hinweisen auf den Ort des Geschehens.
Ein weiterer Notruf eines Mannes aus Rumänien zu dem Fall ging ein. Aufgrund der „Sprachbarriere“, so der Feuerwehrsprecher, konnte der genaue Standort aber ebenfalls nicht erkannt werden.
Die Lösung musste über Umwege her: Ein weiterer Lkw-Fahrer alarmierte über das fahrzeugeigene Notrufsystem eine Rettungsleitstelle in England. Hier konnte der Standort über GPS erkannt werden. Die Leitstelle in England wiederum rief die Rettungsleitstelle in Köln an.
Warum? Das kann nur vermutet werden. Die Kölner Feuerwehr geht davon aus, dass das Einsatzgebiet für die Leitstelle in England die „A3 Köln-Frankfurt“ war und deshalb der Anruf nach Köln ging.
Kölner Feuerwehr kontaktiert – Zusammenarbeit dieser Art nicht ungewöhnlich
Gegenüber EXPRESS.de gab eine Sprecherin der Kölner Feuerwehr an, dass die Zusammenarbeit mehrerer Leitstellen in solchen Fällen „nicht ungewöhnlich“ sei. Nähere Hintergründe seien allerdings noch nicht bekannt.
Die Leitstelle in Köln jedenfalls konnte den Notruf dann schließlich an die zuständige Leitstelle im Rheingau-Taunus-Kreis weiterleiten, von wo aus ein Rettungswagen zum Einsatzort geschickt werden konnte.
Vor Ort auf der A3 musste der 37 Jahre alte Lkw-Fahrer von der Feuerwehr aus seiner Fahrerkabine gerettet werden, da er aufgrund des Schlaganfalls dazu selbst nicht mehr in der Lage war.
Am Ende konnte die Feuerwehr, zumindest bezogen auf die eigene Arbeit, ein positives Fazit ziehen: „Dank der konzentrierten und professionellen Zusammenarbeit aller Leitstellen und des Notrufsystems war der Lkw-Fahrer knapp über eine Stunde nach dem ersten Notruf in einem Krankenhaus“, so der Sprecher.