Weihnachtsbaum in Köln kaufenPreise sind gestiegen: Was kosten Tannen, Fichten und Co. aktuell?

Ein geschmückter Tannenbaum. Im Hintergrund der Kölner Dom.

Bei vielen darf an Weihnachten der Tannenbaum nicht fehlen. Ein Kölner Weihnachtsbaum-Verkäufer hat EXPESS.de über Trends in Sachen Christbäumen berichtet. Das Symbolfoto ist am 12. Dezember 2006 in Köln aufgenommen worden.

Alles wird teurer. Aber gilt das auch für die in der Weihnachtszeit traditionell aufgestellten Christbäume? Bei welchem Kölner Stand Baum-Suchende mit konstanten Preisen rechnen können, weiß EXPRESS.de.

von Julian Meiser  (jm)

Heiligabend nähert sich in Windeseile! Neben der Suche nach geeigneten Geschenken für die Liebsten stellt sich in der Vorweihnachtszeit die nicht minder wichtige Frage: Welcher Weihnachtsbaum soll's werden?

Nicht selten ist die Wahl des Weihnachtsbaums keine rein optische, sondern auch eine finanzielle Frage: Wie teuer sind Blaufichte, Nordmanntanne und Co. im Dezember 2023?

Sind die Weihnachtsbäume teurer geworden?

„O Tannenbaum, o Tannenbaum, wie grün sind deine Blätter?“, lautet es in einem der wohl bekanntesten deutschsprachigen Weihnachtslieder. Doch viel wichtiger als der Farbton erscheint in diesen Tagen die Frage nach dem Preis.

Die Preise für Weihnachtsbäume sind im Vergleich zum vorangegangen Jahr vielerorts gestiegen – allerdings moderat. So auch beim „Pflanzenhof Seeberger“ in Köln-Chorweiler. Dort werden die Nordmanntannen seit mehreren Jahren zum festen Aktionspreis verkauft – „egal, ob der Baum 1,50 Meter oder 2,50 Meter hoch ist.“ Während die Bäume vergangenes Jahr noch für 21,99 Euro pro Stück angeboten wurden, kosten sie nun 24,99 Euro.

Dominik Tielke, Chef vom Pflanzenhof Seeberger, erklärt die angehobenen Weihnachtsbaum-Preise gegenüber EXPRESS.de so: „Die Preissteigerungen haben viel mit der Logistik zu tun – die wird immer teurer. Am 1. Dezember 2023 ist die Lkw-Maut angehoben worden.“

Auch der Mindestlohn sei ein Faktor. „Die Produktion der Bäume an sich wird nicht viel teurer, aber eben die Personalkosten und der Transport“, fasst Tielke zusammen.

Weihnachtsbaum-Stand in Köln hält Preise stabil

Am Weihnachtsbaumstand „Brombach & Söhne“ im Kölner Süden geht man andere Wege.

Martin Drechsler (43), Sohn des Gründers Georg Brombach, leitetet den Familienbetrieb gemeinsam mit seinem Bruder Friedel.

Er erklärt: „In Baumärkten und vielen anderen Ständen gibt es fast keine anderen Bäume als Nordmann. Wir haben uns auf die Fahne geschrieben, viele Sorten zu erhalten: Neben der Blaufichte haben wir auch die Rotfichte und die Nobilis-Tanne. Das ist immer ein bisschen Anstrengung, die zu bekommen, aber wir führen sie jedes Jahr und merken: Blau- und Rotfichte werden wieder häufiger angefragt.“


Vergleich: Nordmanntanne vs. Blaufichte

  1. Nordmanntannen sind der absolute Kassenschlager. Sie sind sehr komfortabel: Die Nadeln sind sehr weich und fallen nur in geringem Maße ab. Sie kosten etwa zwischen 21 und 29 Euro pro Meter.
  2. Blaufichten sind allerdings auf dem Vormarsch. Fichten sind natürlicher als die Nordmanntanne: Sie harzen, nadeln, piksen und riechen intensiver. Sie sind für 10 bis 15 Euro pro Meter zu erwerben.

Bedeutet die Vielfalt an Bäumen auch höhere Kosten für die Kundinnen und Kunden? „Nein“, erklärt Drechsler, der die Bäume für „Brombach & Söhne“ von Bauern aus dem Sauerland bezieht: „Wir haben die Preise an unserem Stand in den letzten fünf, sechs Jahren nie erhöht. Ein Meter Nordmanntanne kostet bei uns 25 Euro. Und das muss der auch kosten.“

Der günstigste Weihnachtsbaum bei Brombach & Söhne ist die Rotfichte, die kostet nur zwölf Euro pro Meter. „Der Rest befindet sich preislich dazwischen.“

Warum werden die Weihnachtsbäume nicht teurer?

Wie schafft es „Brombach & Söhne“, die Weihnachtsbaum-Preise so konstant zu halten?

Martin Drechsler erklärt es so: „Wir sind inhabergeführt, wir stehen selber am Stand. Wir müssen keine festen Verkäufer bezahlen, sondern haben Familie, die manchmal für ein paar Stunden aushilft. Aber eigentlich sind mein Bruder und ich immer selbst vor Ort.“

Hinzu kommt noch ein weiterer Aspekt: „In der Corona-Zeit haben wir gemerkt, dass der Weihnachtsbaum für die Leute an Wert gewonnen hat. Sie wollten es sich zu Hause schön machen. Und wir wollen dazu beitragen, dass ein Baum für jeden erschwinglich ist. Wir wollen ein Gegensignal setzen: Nicht alles muss teurer werden.“

Seitdem er 15 Jahre alt ist, kennt Drechsler das Weihnachtsbaum-Business. „Der Weihnachtsbaum wird wieder beliebter. Es findet eine Rückbesinnung auf die Natur statt“, beschreibt Drechsler seinen Eindruck. Und in der Tat: Jedes Jahr werden in Deutschland etwa 25 Millionen Weihnachtsbäume verkauft.

Weiter stellt Drechsler fest: „Die Menschen stellen ihre Weihnachtsbäume außerdem immer früher auf, um länger was davon zu haben. Schließlich kosten die Bäume ja auch ein paar Euro.“

Weihnachtsbaum-Tipps: Worauf muss ich achten?

Wichtig ist die Platzierung des Weihnachtsbaums in den eigenen vier Wänden. „Man muss sich darüber bewusst sein, dass die Haltbarkeit eines Baums sehr davon abhängt, wo er steht. Weihnachtsbaum und Heizungsluft vertragen sich zum Beispiel überhaupt nicht“, meint Drechsler.

Sollte der Weihnachtsbaum bei frostigen Außentemperaturen gekauft werden und noch gefroren sein, sei es ratsam, ihn nicht direkt in die Wohnung zu stellen. Man solle ihn in diesem Fall „sanft auftauen lassen“. Beispielsweise an einer Hauswand, auf dem Balkon oder im Keller.

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Wie die Haltbarkeit des Weihnachtsbaums in einem beheizten Raum verlängert werden könnte, ranken sich zahlreiche Mythen. „Manche machen Zucker in den Ständer, gestern kam jemand und meinte, er lege eine Kupfermünze ins Wasser.“ Ob das wirklich einen positiven Effekt auf den Weihnachtsbaum hat, weiß Drechsler nicht: „Schaden kann es aber auch nicht.“

Und wie sieht es mit Kerzen auf dem Weihnachtsbaum aus? Drechslers klare Antwort: „Kerzen auf dem Baum nur dann, wenn jemand dabei ist!“

Sein Tipp: „Bei Nordmanntannen würde ich auf Kerzen verzichten, weil die Äste dazu neigen, sich unter Gewicht zu biegen. Die Nobilis-Tanne ist durch seinen asymmetrischen Wuchs und seine stabilen Äste hingegen besser für echte Kerzen geeignet.“