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„Er hat alle fünf plattgehauen“Wie Rotlicht-Größe „Schäfers Nas“ zu seinem Namen kam

Dieses Foto der Unterwelt-Legende Schäfers Nas entstand 1996 im Rheinauhafen auf dem Schiff von Heinrich Schäfer.

Dieses Foto der Unterwelt-Legende Schäfers Nas entstand 1996 im Rheinauhafen auf dem Schiff von Heinrich Schäfer.

Beginn der 60er Jahre galt Köln als die kriminellste Metropole schlechthin. Die Unterwelt gab sich einen Namen: das „Miljö“. Im Buch „Wenn es Nacht wird in Köln“ werden die Geschichten davon erzählt.

von Marcel Schwamborn  (msw)

Er war 1,95 Meter groß, satte 140 Kilogramm schwer. Wer Heinrich Schäfer (✝60) sah, wusste sofort, warum er den Spitznamen „Schäfers Nas“ trug. Kölns berüchtigtste Rotlichtgröße war unberechenbar.

2016 feierte Roland Bebak (58) mit seinem Buch „Wenn es Nacht wird in Köln: Der Lange Tünn verzällt. Leichte Mädchen – schwere Jungs“ einen großen Erfolg. Die Menschen waren begeistert von den Miljö-Geschichten.

„Schäfers Nas“ im Mittelpunkt der Fortsetzung von „Wenn es Nacht wird in Köln“

Nun folgt der zweite Teil der Reihe, versehen mit dem Zusatz „Jetzt erst recht“. Im Mittelpunkt der Erzählungen steht „Schäfers Nas“. Am Dienstag (29. August 2023) findet die Präsentation des Buches statt – stilecht im Pascha-Tabledance. EXPRESS.de präsentiert exklusiv Auszüge daraus.

Ein anonymer Erzähler erinnert sich: Der Hein hatte zwei Seelen in seiner Brust. Auf der einen Seite war er ein Verrückter, allein was er an Eskapaden machte. Aber manchmal war er auch ein richtig angenehmer Zeitgenosse und nicht der gefürchtete Schläger.

Blick auf das Cover von „Wenn es Nacht wird in Köln“.

So sieht der zweite Teil von „Wenn es Nacht wird in Köln“ aus.

Ich kann mich an eine Situation im P7 erinnern. Ein Jüngelchen, vielleicht 19 oder 20, war mit einem Mädchen am Tanzen. Und dann wurde sie von einem Zuhälter dort angebaggert. Der Junge war total hilflos und wusste nicht, was er machen sollte. Er wollte dazwischen gehen, wollte ja die Ehre des Mädchens retten. Doch der Zuhälter schubste ihn nur weg: „Wat wills du denn?!“

Da muss ich sagen: Da hat der Hein dem Zuhälter direkt eine Ohrfeige gehauen und gesagt: „Loss de Jung en Rauh“. Ab und zu hat er auch Schwächeren geholfen und Gerechtigkeit walten lassen. Das war auch eine Art an ihm, die ich im Lauf der Jahre immer wieder erlebt habe. Er war nicht nur ein brutaler Schläger, vor dem alle Angst hatten, sondern er zeigte sich auch menschlich.

Heinrich Schäfer sitzt auf einer Bank.

Heinrich Schäfer als Zeitschriften-Leser. Ein seltener Anblick.

Einmal ist er selbst schwer verletzt worden. Groß drüber sprechen wollte er nie. Aber ich weiß es noch: Mit fünf Leuten geriet er mal in einem Laden in Ehrenfeld aneinander. Die haben ihn unglaublich verletzt, ihm die Nase gebrochen. Hein ist zweimal rausgeflogen und wieder reingegangen, bis er alle fünf plattgehauen hatte.

Aus dieser Geschichte entsprang und begründete sich sein Ruhm. Dass er, obwohl er selbst schwer verletzt war, immer wieder reingegangen ist. Da hat er diesen Namen auch bekommen und das war eigentlich der Anfang seiner berüchtigten Karriere. Denn jeder wusste: Wenn du dich mit dem anlegst, steht der auf und kommt wieder rein.

Der zweite Teil von „Wenn es Nacht wird in Köln“ ist überall im Buchhandel, im Shop von „Der lange Tünn“ und bei Online-Versendern erhältlich.