„Kriminalitätshotspot Ebertplatz“Wie viel Köln steckt in neuer Netflix-Serie?

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Die  „Wir sind die Welle“ Darsteller von links nach rechts: Ludwig Simon (Tristan), Michelle Barthel (Zazie),Daniel Friedl (Hagen), Luise Befort (Lea) und Mohamed Issa (Rahim). 

Köln – Sollte ich protestieren? Wie weit darf Protest gehen? Kann ich mit meinem Protest etwas verändern? All diese Fragen stellen sich auch die Hauptdarsteller der Netflix-Serie „Wir sind die Welle“.

Eine Anlehnung an den berühmten „Die Welle“-Film, dennoch ganz anders. Es geht um eine Gruppe von Schülern. Eine Gruppe von Außenseitern, die von dem zugezogenen Tristan dazu animiert werden, zu protestieren.

„Sie kämpfen gegen Plastikmüll, Tierquälerei, Waffenexporte, Sexismus und Rechtsextremismus. Sie protestieren mit unterschiedlichen Aktionen, zum Teil sind sie persönlich von Problemen wie Rassismus und Umweltverschmutzung betroffen“, erklärt Regisseur Mark Monheim. Gemeinsam mit Anca Miruna Lazarescu ist er für die Story und Umsetzung verantwortlich.

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Das Hauptquartier der Teenager ist ein altes Schwimmbad in Hürth.

„Wir sind die Welle“: Einige Schauplätze in Köln

Die meisten Schauplätze der Serie befinden sich in NRW, viele davon in und um Köln. Das Geheimquartier der Bande ist ein verlassenes Schwimmbad in Hürth, das Alfred-Schütte-Werk in Köln-Poll wird als Waffenfabrik umfunktioniert und auch die Südbrücke wird zum Drehort.

„Hier gibt es viel zu entdecken! Super Motive, die Industrielandschaft – das ist natürlich prägend für die Serie“, schwärmt Monheim.

Auch die Stadt Köln legte ihnen nur wenige Steine in den Weg. „Wir bekamen eigentlich für fast alles Drehgenehmigungen, nur für den Ebertplatz nicht, dort wollten wir eigentlich eine Party drehen“, so Monheim. Die Stadt erklärte den Ebertplatz zum „Kriminalitätshotspot“, ein Dreh bei Nacht sei zu gefährlich.

„Wir sind die Welle“: Netflix-Serie soll polarisieren

Für den Regisseur erfüllt „Wir sind die Welle“ neben der Unterhaltung noch einen ganz anderen Zweck: „Wir finden es super, dass die Serie zu Diskussionen führt, polarisiert und den ein oder anderen vielleicht doch dazu anregt über bestimme Themen nachzudenken.“

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Ihm ist es außerdem wichtig zu betonen, dass die Figuren natürlich sehr extrem handeln: „Man muss deren Verhalten ja überhaupt nicht für gut befinden, wir sind ja auch nicht immer deren Meinung. Aber der die Serie ist auf jeden Fall am Puls der Zeit.“

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Regisseur Mark Monheim sieht in dem Projekt eine „Herzensangelegenheit“.

„Wir sind die Welle“: Netflix-Serie für Jugendliche

Die Resonanz auf die Serie der Rat Pack Filmproduktion sei bisher durchwachsen: „Viele vergessen leider, dass das eine Jugendserie ist. Wir sprechen damit gezielt die Menschen an, um die es ja auch geht. Wir haben viel Social Media mit eingebunden und auch Schnitt und Musik sind auf diese Zielgruppe ausgerichtet.“

Letztendlich sei es einfach wichtig aktiver zu sein, auf die Straße zu gehen und „für seine Meinung einzustehen.“