Laut Covpass-App soll es jetzt auch für Genesene ein EU-weites Zertifikat geben. Kölner Hausärzte und Apotheken können es aber noch nicht ausstellen.
Zertifikat für GeneseneApp sorgt für Verwirrung – Kölner Apotheker aber zuversichtlich
von Carolina Bosch
Köln. Diejenigen, die eine Corona-Infektion überstanden haben, gelten bekanntermaßen als Genesene. Für sie hat sich jetzt einiges geändert.
Das EU-weite Zertifikat, das Geimpfte auf der Covpass-App des Robert Koch-Instituts (RKI) hochladen können, soll es jetzt auch für Genesene ohne Impfung geben.
Genesenenzertifikat ohne Impfung: Kölner Arztpraxen wenig informiert
Anspruch darauf sollen alle Personen haben, die eine Infektion mit dem Coronavirus durchgemacht und einen positiven PCR-Test haben, steht in den Informationen der App. Weiter heißt es: „Das Genesenenzertifikat erhalten Sie nur in Arztpraxen.“
Zahlreiche Arztpraxen wissen darüber jedoch noch nichts, bestätigt Monika Baaken, Sprecherin des Hausärzteverbands Nordrhein. Außerdem sollen auch Apotheken das Genesenenzertifikat ausstellen können, wie Thomas Preiß, Vorsitzender des Kölner Apothekerverbands erklärt.
Fast alle Kölner Apotheken werden Genesenenzertifikat ausstellen
Doch egal ob Arztpraxen oder Apotheken – obwohl das Zertifikat in der App bereits angekündigt wurde, warte man immer noch auf die Verordnung der Bundesregierung. Die solle in dieser Woche erfolgen, sagt Preiß. Dann werden von den rund 230 Kölner Apotheken auch nahezu alle das Zertifikat ausstellen.
Sobald die Verordnung in Kraft tritt, können Genesene bei Vorlage des positiven PCR-Tests das Zertifikat erhalten. Das Testergebnis darf maximal sechs Monate alt sein und muss mindestens 28 Tage zurückliegen. „Ein Antikörpertest reicht nicht aus“, betont Preiß ausdrücklich.
Dann haben Genesene also auch EU-weit keine Probleme mehr mit dem Nachweis, den es bisher in Köln nur von der Stadt gab. Aber auch bezüglich der Impfung hat sich für Genesene die Empfehlungen geändert.
Genesene können sich früher impfen lassen
Noch bis vor Kurzem riet das Robert Koch-Institut (RKI), nach der Infektion sechs Monate bis zu einer Impfung zu warten. „Jetzt können sich Genesene aber auch schon nach vier Wochen impfen lassen“, erklärt Baaken. Dank der besseren Verfügbarkeit des Impfstoffes sei eine frühere Impfung mittlerweile möglich.
Wer allerdings eine symptomatische Infektion durchgestanden hat, sollte weiterhin ein halbes Jahr bis zur Impfung verstreichen lassen, rät die ständige Impfkommission (STIKO) laut RKI. Möglich ist die frühere Impfung aber dennoch.