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Lost Place bei KölnÜber 30 Jahre lag Gelände brach – jetzt rollen endlich die Bagger an

Auf einem Gelände mit verfallenen Gebäuden stehen zwei Bagger.

Die Bagger sind angerückt: Am Mittwoch (2. Oktober 2024) haben auf dem ehemaligen Norton-Gelände in Wesseling die Abbrucharbeiten angefangen.

Wo seit Jahrzehnten Ruinen standen und das Unkraut munter wucherte, sind die Bagger angerückt.

von Iris Klingelhöfer  (iri)

Seit mehr als drei Jahrzehnte gammelt es vor sich hin: Seit 1992 der Schleifmittelhersteller Norton in Wesseling dicht machte, verfielen die Gebäude, das Areal verwilderte.

Umso mehr wundern sich viele am Mittwoch (2. Oktober 2024). Vor allem die Bahnreisenden, die seit Jahren auf der Strecke Köln/Bonn an dem Schandfleck vorbeifahren. Denn: Auf dem ehemaligen Fabrikgelände tut sich was!

Wesseling: Auf ehemaligem Norton-Gelände sind die Bagger angerückt

Die Abbrucharbeiten haben begonnen. Diese werden voraussichtlich zwölf Monate dauern, gab die KVB am Mittwoch bekannt. Anschließend soll auf dem Gelände zwischen Vorgebirgsstraße und Kronenweg ein neuer Betriebshof der Kölner Verkehrsbetriebe (KVB) entstehen.

„Nach jetzigem Planungsstand könnte der Betriebshof 2030 fertiggestellt sein“, so ein Sprecher.

Dezember letzten Jahres hatte die KVB den Kauf der Industriebrache öffentlich gemacht. Der neue Betriebshof auf dem ehemaligen Norton-Gelände soll den derzeitigen Betriebshof auf dem Gelände der Häfen und Güterverkehr Köln (HGK) in Wesseling ablösen.

Bis dato schrieb die Industriebrache nicht nur als Schandfleck Schlagzeilen. Dort fand auch eine illegale Rave-Party statt oder es zog als Lost Place Abenteuerlustige, Fotografen und Fotografinnen an. Tragisch: Im März 2017 stürzte eine damals 14-Jährige, die auf dem Gelände mit einer Freundin gespielt hatte, aus acht Metern Höhe ab und erlitt lebensgefährliche Verletzungen.

Ein Gebäude ist nur noch eine Ruine, die Fensterscheiben sind eingeschlagen, Unkraut wuchert.

Die Gebäude auf dem ehemaligen Norton-Gelände sind verfallen und verwildert. Hier ein Foto aus September 2014. Inzwischen sieht es noch heftiger aus.

Jetzt bekommt der Lost Place eine neue Bestimmung. Die KVB will mit ihrem neuen Betriebshof die Abstell-, Werkstatt- und Personalkapazitäten deutlich vergrößern, um Qualität und Effizienz des Stadtbahnbetriebes zu verbessern.

Die Bedingungen auf dem derzeitigen Betriebshof würden den aktuellen Herausforderungen des Stadtbahn-Betriebes nicht mehr gerecht, heißt es seitens der KVB. Die Werkstatthallen seien veraltet und vor allem für die Instandhaltung der geplanten längeren Stadtbahnen unzureichend ausgestattet.

Auch die Arbeitsbedingungen für die Mitarbeitenden entsprächen nicht modernen Anforderungen. Zudem werde eine Querung der Haupttrasse für das Wenden und die Abstellung der Bahnen künftig nicht mehr notwendig sein.

Ex-Norton-Gelände: KVB vergrößert sich in Wesseling deutlich

Das Norton-Gelände, das abseits der Wesselinger Stadtmitte liegt, ist mit rund 87.000 Quadratmetern fast fünfmal so groß wie das derzeitige Betriebshof-Areal, das dann aufgegeben wird. Auf dem neuen Betriebshof soll eine Abstellanlage mit einer Länge von mehr als 3,5 Kilometern entstehen, doppelt so groß wie die Anlage auf dem heutigen Betriebshof.

Auch die Zahl der Werkstattgleise wird sich verdoppeln. Die Gleisanordnung ermöglicht ein effektiveres Rangieren der Stadtbahnen und eine optimale Nutzung der beiden geplanten Werkstatthallen. Der Neubau ermöglicht darüber hinaus einen reibungsloseren Bauablauf, da keine Arbeiten im laufenden Betrieb erforderlich sind.