Skandal um Pierre VogelSalafisten-Prediger als Boxtrainer im „Fight Club Bergheim“?

Ein Mann spricht auf einer Bühne in ein Mikrofon.

Der Salafisten-Prediger Pierre Vogel, hier 2014 in Bremen zu sehen, soll Kinder in einer Boxschule trainieren.

In Bergheim im Rhein-Erft-Kreis soll der Extremist Pierre Vogel Kinder trainieren.

Salafismus im Boxverein? Im „Fight Club Bergheim“ soll der bekannte Salafisten-Prediger und Ex-Boxer Pierre Vogel (46) tätig sein. Der gebürtige Frechener soll das Training der Vier- bis Zehnjährigen in dem Verein leiten, wie der „Kölner Stadt-Anzeiger“ berichtet.

Vogel, der unter dem Namen Abu Hamza bekannt ist, gilt als eine der einflussreichsten Figuren der deutschen Salafismus-Szene. Seit über zehn Jahren steht er wegen seiner Missionierungen, besonders bei Jugendlichen, unter Beobachtung der Behörden.

Bergheim: Salafisten-Prediger Pierre Vogel soll Kinder in Boxverein trainieren

Er konvertierte 2001 zum Islam und wird im NRW-Verfassungsschutzbericht 2024 als „extremistisch-salafistischer Prediger“ genannt. Auch im Bericht für 2023 wird er mehrfach erwähnt.

Anfragen des „Kölner Stadt-Anzeiger“ an den Betreiber des Vereins blieben unbeantwortet. Es wurde weder bestätigt, ob Vogel noch als Trainer dort arbeitet, noch ob sein salafistischer Hintergrund bekannt ist. Auch die Dauer der Zusammenarbeit wurde nicht kommentiert.

Nach Informationen der Redaktion trainiert Vogel seit etwa einem Jahr im Verein, der 2023 gegründet wurde. Zwei anonyme Hinweisgeber, die im Verein trainieren, bestätigten, dass Vogel weiterhin das Kindertraining leite. Vor den Trainings würden regelmäßig islamische Gebete stattfinden.

Ein Sprecher des Verfassungsschutzes äußerte sich nicht direkt zu Vogel, bezeichnete aber das Training von Kindern durch Extremisten als „höchst bedenklich“.

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Solche Vorgehensweisen seien „szenetypisch“, um muslimische Jugendliche von der säkularen Gesellschaft abzugrenzen und die westliche Lebensweise zu kritisieren.

Pierre Vogel war seit 2010 durch die Koranverteilaktion „Lies“ im Visier der Behörden. Diese Organisation wurde später verboten. Im Verfassungsschutzbericht 2023 wird erwähnt, dass Vogel, ein ehemaliger Schüler des Norbert-Gymnasiums Knechtsteden in Dormagen, kürzlich für das Projekt „Was danach?“ warb. (KI/red)