Eine Gesamtschule in Bergisch Gladbach sorgt mit zahlreichen Mängeln für eine Gefahr des Schulbetriebs. Jetzt zieht die Stadtverwaltung sogar einen Abriss in Betracht.
Miserable ZuständeKein Trinkwasser, kaum Toiletten – Problem-Schule in Bergisch Gladbach
Copyright: picture alliance/dpa
Eine Gesamtschule in Bergisch Gladbach könnte abgerissen werden. Das Symbolfoto wurde in einer Schule in Baden-Württemberg im September 2022 aufgenommen.
Kleine Reparaturen reichen längst nicht mehr aus! Der Zustand der Integrierten Gesamtschule Paffrath (IGP) in Bergisch Gladbach ist inzwischen so mies, dass es sogar zu einem Abriss kommen könnte. Der rasche Bau einer Ausweichschule wird in Erwägung gezogen.
In den vergangenen Monaten kamen immer mehr Mängel ans Licht. So führen Probleme bei der Trinkwasserversorgung beispielsweise dazu, dass bakterielle Verunreinigen nicht mehr auszuschließen sind. Ergo: Das Leitungswasser der Schule ist unbenutzbar. Ähnlich verheerend ist die prekäre Toiletten-Situation des Gebäudes.
Bergisch Gladbach: Stadtverwaltung greift bei Gesamtschule zu Notfall-Toiletten-Lösung
Ein marodes Fallrohr führt hier laut dem Bürgerportal in Gladbach dazu, dass zahlreiche Toiletten geschlossen bleiben müssen. Eigentlich sei der Defekt behebbar, jedoch fände sich keine Firma, die den Auftrag entgegennimmt. Die Kapazitäten würden fehlen.
Fallen noch mehr Toiletten aus, müsste die Schule umgehend schließen. Daher nimmt die Stadtverwaltung nun 500.000 Euro in die Hand, um 21 Toilettencontainer aufzustellen. Lediglich eine kurzfristige Notfall-Lösung.
Nehmen Sie hier an unserer EXPRESS.de-Umfrage teil:
Wie es langfristig mit der Gesamtschule weitergeht, steht noch in den Sternen. Klar ist, dass vermeintlich kleinere Reparaturen kaum noch durchführbar und größere Maßnahmen unumgänglich sind. Bevor die Stadt weitere hohe Summen in den maroden Baukörper steckt, soll jetzt untersucht werden, ob sich eine Grundsanierung überhaupt noch lohnt.
Integrierte Gesamtschule Paffrath: Abriss oder teure Sanierung?
Anstelle der Sanierung könnte es zu einem Abriss und Neubau der Schule kommen. Die Stadtverwaltung hat bereits den aufwendigen Prozess einer Änderung des Bebauungsplans für das Areal angestoßen, der für einen Neubau erforderlich wäre.
Das Problem ist hierbei allerdings auch der Faktor Zeit. Eine zwischenzeitliche Notlösung könnte der möglichst schnelle Bau einer provisorischen Schule sein, um den Schulbetrieb sicherzustellen.
So etwas zieht die neue Schulbaugesellschaft gerade für die Grundschulen in Hebborn und Refrath in modularer Bauweise hoch. Jedoch nur für jeweils eine Klasse. In der IGP werden 1400 Schüler und Schülerinnen unterrichtet. (gr)