Der Tennisverein in Moitzfeld in Bergisch Gladbach hat eine heftige Wasserrechnung zu begleichen. Wie es dazu kommen konnte ...
Wasser-Wahnsinn vor den Toren KölnsSportverein soll 1000 Euro zahlen – „schon ziemlich trottelig“
Die Wasser-Posse von Moitzfeld! Der Fall klingt nach einem Schildbürgerstreich – doch Norbert Hebborn kann darüber nur bedingt lachen.
Der Tennisverein im Bergisch Gladbacher Stadtteil Moitzfeld vor den Toren Kölns hat seit einigen Wochen ein Wasserproblem. Vielmehr geht es um eine Rechnung von rund 1000 Euro.
Zwischenzähler weg – Tennisverein soll 1000 Euro zahlen
Norbert Hebborn ist der Vorsitzende des Vereins mit rund 1500 Mitgliedern und er fiel aus allen Wolken, als er vom Versorger „Belkaw“ die Rechnung auf dem Tisch liegen hatte. 1000 Euro für Wasser? Unfassbar. Dazu der Hinweis, dass die Wasserentnahme durch den Sportverein widerrechtlich gewesen sei, weil angeblich der Zähler umgangen wurde.
Hebborn ging der Sache auf den Grund. Das Problem: „Monteure der Rheinischen Netzwerke haben irrtümlich einen Zwischenzähler für die Verbrauchsmessung des Wassers für den Außenplatz als den Hauptzähler für den Wasserverbrauch des Sportvereins gehalten.“
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Der Zwischenzähler habe sich bisher in einer Abstellkammer für Mülleimer oben an der Straße befunden. Der sei registriert und dann demontiert worden. „Der Hauptzähler im Waschkeller des Vereinshauses blieb unbemerkt. Schon ziemlich trottelig“, bemerkt Hebborn.
Der Fehler wurde bereits bei der „Belkaw“ und der Rheinischen Netzwerke moniert, aber eine Reaktion gebe es noch nicht. „Nun droht der Geldeinzug – für den kleinen Verein keine unerhebliche Summe“, so Hebborn.
Viele Tennisvereine oder Hausbesitzende nutzen solche Zwischenzähler, die auch als Gartenwasserzähler bezeichnet werden.
Die Baumarktkette Obi erklärt den Vorteil: „Der Zähler erfasst an der Zuleitung zum Außenwasserhahn, wie viel Wasser für die Bewässerung des Gartens entnommen wird. Wird diese Menge an die Stadt oder die Gemeinde gemeldet, können die Abwassergebühren entsprechend reduziert werden, denn das Gartenwasser fließt nicht in die Kanalisation. Im Idealfall spart man auf diese Weise einiges an den jährlichen Abwasserkosten.“
Im Falle des Moitzfelder Tennisclubs wurde dieser Zähler allerdings einfach abgebaut. „Zwar haben wir nur einen Außenplatz, aber die 1000 Euro sind schon schmerzhaft“, weiß Hebborn.