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Jobs gekündigt, schwere VorwürfeZoff um Camper Base bei Köln – „gibt noch richtige Schlammschlacht“

Über einem geöffneten Tor zu einem Gelände, auf dem Camping-Busse stehen, hängt ein Banner mit den Worten „Herzlich Willkommen Camper Base Rheinland“.

Das Tor von Camper Base Rheinland in Wesseling steht am Dienstag (22. Oktober 2024) weit offen. Nichts deutet darauf hin, dass der Laden insolvent ist.

Der Untergang des Wohnmobil-Riesen Camper Base: Jetzt gibt es schwere Vorwürfe gegen den Geschäftsführer.

von Oliver Meyer  (mey)

Die Wut ist groß auf den Geschäftsführer von Camper Base Rheinland, denn der hat sich zur Pleite des größten Wohnmobilparks in NRW noch immer nicht geäußert. Keine Entschuldigung oder Stellungnahme zur Abzocke von Kunden und Kundinnen (EXPRESS.de berichtete).

Stattdessen bekamen jetzt auch die Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen am Standort Wesseling die Kündigung. Und die sind ebenso sauer.

Kripo Rhein-Erft-Kreis ermittelt nach Pleite von Wohnmobil-Riese

Wie EXPRESS.de erfuhr, versucht der Camper-Base-Rheinland-Chef, der Medienanfragen unbeantwortet lässt, offenbar hinter den Kulissen seine Weste reinzuwaschen. „Er versucht, alle Vorwürfe auf den Vorbesitzer abzuwälzen. Das gibt noch eine richtige Schlammschlacht“, so eine Insiderin.

Das sei völlig klar, denn die Pleite von Camper Base Rhein-Main, Lörrach und Rheinland werde im Lebenslauf des Managers wohl ziemlich schlecht aussehen. Zumal es um Betrugsverdacht geht. Die Kripo Rhein-Erft-Kreis ermittelt jetzt, was genau auf dem Gelände von Camper Base passiert ist.

Inzwischen haben sich zig Geschädigte gemeldet und in einer Whatsapp-Gruppe zusammengeschlossen. „Da haben Leute ihre Altersvorsorge in ein Wohnmobil investiert und ihr Fahrzeug nie bekommen. Diese Menschen sind fix und fertig, traurig und wütend“, so eine Geschädigte gegenüber EXPRESS.de.

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Doch das ist längst nicht alles. Denn inzwischen besteht der Verdacht, dass auf Geheiß der Geschäftsführung Kunden und Kundinnen in den letzten Wochen massiv bedrängt wurden, die volle Summe für bestellte Fahrzeuge zu bezahlen, deren Auslieferung erst für das kommende Jahr vorgesehen war. Motto, so die Geschädigte: „Wir gehen bald pleite - das Geld nehmen wir noch mit.“

Luftaufnahme von einem Gelände, auf dem unzählige Wohnmobile stehen.

Camper Base, der größte Wohnmobilpark NRWs, ist jetzt ein Fall für die Staatsanwaltschaft. Das Foto wurde im September 2023 aufgenommen.

Interessant für die Kripo dürfte auch sein, ob die eingenommenen Summen der Kundschaft tatsächlich an die jeweiligen Banken abgeführt wurden, die die Wohnmobile auf dem Gelände vom Camper Base finanzierten - oder ob das Geld womöglich in dunklen Kanälen verschwand.

Camper Base Rheinland: Mitarbeitende unter Druck gesetzt?

Die Mitarbeitenden sollen in den vergangenen Monaten von dem Geschäftsführer immer wieder unter Druck gesetzt worden sein, durchzuhalten und noch mehr zu arbeiten – und auf Lohn zu verzichten. „Da wusste der doch längst, dass der Laden nicht mehr zu halten war. Und dann noch das Eichholzfest zu veranstalten, um Kundschaft an diesem Tag der offenen Tür mit Sonderrabatten zum Kauf zu verführen, war in meinen Augen Betrug“, so eine ehemalige leitende Mitarbeiterin.

Hier unsere Fotogalerie angucken:

Dienstagmittag (22. Oktober 2024) standen bei Camper Base die Türen offen, doch Mitarbeitende waren nicht zu sehen, denn sie hatten die Kündigungen erhalten. Nur in der Werkstatt wurden noch lange geplante Reparaturen durchgeführt. Ersatzteile kann Camper Base offenbar nicht mehr bestellen – die Hersteller haben Camper Base gesperrt, wie bereits vor einigen Monaten, weil fällige Rechnungen nicht bezahlt worden waren.

Übrigens: Bei einem Anruf werden Kunden und Kundinnen darauf hingewiesen, dass das Aufkommen von Serviceanfragen derzeit sehr hoch sei. Man solle daher eine E-Mail schreiben. Von Insolvenz oder davon, dass bei Camper Base wohl die Lichter ausgehen, erfährt man nichts.