In Dormagen im Rhein-Kreis Neuss steht ein Mitarbeiter der Stadt unter Betrugsverdacht.
Halbe Million Euro SchadenBetrugsverdacht gegen Mitarbeiter von Kölner Nachbarstadt
Heftiger Betrugsverdacht in Dormagen. Ein Mitarbeiter der Stadt im Rhein-Kreis Neuss nördlich von Köln soll sich mit öffentlichen Geldern die Taschen vollgemacht haben. Die Stadt spricht von einem Schaden von knapp einer halben Million Euro.
Großer Schock in Dormagen. In der 65.000-Seelen-Stadt sorgt ein mutmaßlicher Betrugsfall für Aufsehen. Laut Bürgermeister Erik Lierenfeld (37, SPD) ist es der größte Fall seit Jahrzehnten, berichtet das Portal „dormago.de“.
Dormagen: Mitarbeiter der Stadt steht unter Betrugsverdacht
Die Stadt habe am 9. März Kenntnis von dem Vorfall erhalten. Strafanzeige sei bei der Polizei gestellt und der unter Verdacht stehende Mitarbeiter von der Arbeit entbunden.
Der Interimsleiter des Eigenbetriebs Martin Brans erklärt, wie der Fall aufgefallen ist: „Bei einer routinemäßigen Kontrolle wurde festgestellt, dass einer Firmenrechnung keine entsprechende Leistung gegenüberstand.“Nehmen Sie hier an unserer EXPRESS.de-Umfrage teil:
Es handele sich dabei um einen Auftrag bis 25.000 Euro, bei dem die Anforderungen an die Vergabe geringer sein.
Nach der hausinternen Feststellung seien über 30 vergleichbare Fälle entdeckt worden. Es handele sich bei den jeweiligen Auftragserteilungen immer um den gleichen Sachbearbeiter und zwei beteiligte Firmen.
Der Mitarbeiter soll die entsprechenden Rechnungen dann selbst abgezeichnet haben, obwohl keine Gegenleistung erbracht worden sein soll.
Die Bezahlung sei dann nur noch Formsache gewesen. Bei rund 7600 Aufträgen und Ausgaben in Höhe von rund 40 Millionen Euro im Eigenbetrieb 2022 wäre eine weitergehende Prüfung nicht leistbar, so die Stadtspitze. Der Fall hat auch Auswirkungen auf aktuelle Bauprojekte, da nun ein Mitarbeiter fehle und mit den offenbar am Betrug beteiligten zwei Firmen die Zusammenarbeit ruht. Um welche Baustellen es sich handelt, hat die Stadt mit Blick auf die laufenden Ermittlungen der Polizei nicht mitgeteilt.
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Um die Hürden für solche Betrugstaten zu erhöhen, wurden inzwischen interne Prozesse überprüft. So wurde die Möglichkeit der Auftragsunterzeichnung durch einen Sachbearbeiter von 25.000 auf 5000 Euro reduziert.
Laut Bürgermeister Lierenfeld habe es keinen vergleichbaren Fall in diesem Jahrtausend in der städtischen Verwaltung gegeben. Laut „dormago.de“ sagte er, dass solche Vorfälle immer bekannt würden: „Ich verstehe den Täter nicht, er hat seine Zukunft verbaut.“ Gegenüber der Verwaltung habe der Mitarbeiter sämtliche Vorwürfe bestritten.