Besonderer Gast in PulheimKult-Sänger Frank Zander zeigt seine ganz andere Seite

Frank Zander bei der Vernissage mit Thomas Wehr.

Frank Zander kam am Samstag (25. März 2023) persönlich zur Ausstellungseröffnung in die Galerie von Thomas Wehr nach Pulheim.

Der Musiker Frank Zander malt seit Jahrzehnten auch gerne Bilder. Zuletzt hat er sich auf die sogenannten Zander-Fische spezialisiert. Eine Ausstellung mit seinen Werken eröffnete er nun in Pulheim.

von Marcel Schwamborn  (msw)

So richtig wusste er anfangs nicht, wo es ihn da hin verschlagen hatte. „Ich freue mich in Pullach zu sein“, sagte Frank Zander (81) einmal kurz irritiert. Nein, in der Gemeinde nahe München war er nicht. „Ach, Quatsch. Pulheim, bei Köln“, korrigierte er sich schnell selbst.

Fast 50 Jahren ist der Berliner Künstler auf den Bühnen unterwegs. Als Sänger, Moderator und Schauspieler wurde er berühmt. Doch seine wahre Leidenschaft gehört der Malerei. Im Kunstforum der Galerie Wehr eröffnete Zander am Samstag (25. März 2023) eine Vernissage mit seinen Kunstwerken.

Bilder von Frank Zander, Otto Waalkes und Udo Lindenberg in Ausstellung

Inhaber Thomas Wehr freute sich über den berühmten Gast, stimmte sich schon am Freitag mit seiner Familie und Zanders Crew beim gemeinsamen Abendessen im Restaurant „Da Luciano“ ein. Es gab gleich zwei Ereignisse, die gefeiert werden mussten: die Vernissage und das 55-jährige Bestehen der Galerie.

„Wenn man Bilder verkaufen will, verkauft man gute Stimmung. Doch dann kamen Corona und der Krieg. Da haben wir überlegt, was wir tun sollen“, erzählte der Galerist. „Da kam uns die Idee, dass wir Fröhlichkeit und gute Laune präsentieren. Frohsinn mit Farbe heißt quasi das Motto der Ausstellung“.

Ein Fan überreicht Frank Zander ein Bild.

Fans von Frank Zander hatten sogar Geschenke für den Berliner Künstler mitgebracht.

In den Räumen an der Venloer Straße sind noch bis zum 30. März die Werke von Frank Zander, Otto Waalkes (74) und Udo Lindenberg (76) zu sehen. „Otto und Udo sind auch eine neue Generation Maler. Da habe ich mich mit dran gehängt.“ Als studierter Grafiker liegt ihm das Arbeiten mit Pinsel und Acryl im Blut.

„Wenn man Bilder malt, applaudiert dir niemand. Daher bin ich in die Musik gewechselt“, gestand der Comedy-Sänger. Viele Evergreens wie „Hier kommt Kurt“, „Ich trink’ auf dein Wohl, Marie“, „Ja, wenn wir alle Englein wären“ und natürlich auch die Hertha-Hymne „Nur nach Hause (geh’n wir nicht)“ machten den Berliner zu einem der bekanntesten deutschen Künstler.

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Doch Zander litt zuletzt auch unter der Pandemie. „Durch Corona wurden wir Musiker in die Ecke gedrängt, konnten nicht mehr raus. Aber die Malerei war weiter möglich“. So entstanden zahlreiche Bilder mit Fischen. Der 81-Jährige nennt sie „Selfie-Fisch“, „Shopping-Fisch“ oder „Piccolöchen-Fisch“. „Ich werde oft gefragt, warum ich Fische male“, sagte er bei seinem Pulheim-Besuch. „Habt ihr schon mal überlegt, wie ich heiße? Zander! Da liegt das doch auf der Hand“.

Frank Zander erhielt für sein soziales Engagement Bundesverdienstkreuz

Zur Präsentation seiner Werke war auch Sohn Marcus mit ins Rheinland gekommen. Er beobachtete stolz, wie umlagert sein Vater weiterhin ist. „Mit 81 könnte ich mich langsam zur Ruhe setzen. Aber ich will nicht“, sagte der trotzig, kippte ein Kölsch herunter und rief lachend in die Menge: „Wenn Damen ein Autogramm von mir wollen, müssen sie nur sagen, wohin“.

Zanders Bilder kosten teilweise zwischen 1300 und 4000 Euro. Aber auch von diesen Erlösen tut der Sänger Gutes. Jährlich lädt er 3000 Obdachlose in Berlin zum Essen ein, dafür erhielt er im Vorjahr das Bundesverdienstkreuz erster Klasse. „Wenn man zu viel hat, wird man auch nicht glücklich“, erklärte er seine Motivation.