„Wir bedauern das sehr“Milliarden-Konzern gibt Werk an Kölner Stadtgrenze auf – 180 Arbeitsplätze betroffen

Das BASF-Werk in Hürth-Knapsack, das in Kürze stillgelegt werden soll.

Das BASF-Werk in Hürth-Knapsack wird stillgelegt. Davon sollen 180 Arbeitsplätze betroffen sein.

Noch bis Ende 2024 betreibt BASF das Werk in Hürth-Knapsack weiter, danach ist Schluss.

von Thomas Werner  (tw)

Schock-Nachricht für die Mitarbeitenden des BASF-Werks am Standort in Hürth-Knapsack! Wie der Chemieriese am Mittwoch (10. Juli 2024) mitteilte, wird das Werk an der Kölner Stadtgrenze stillgelegt. Und das bereits zum Ende des Jahres 2024.

Auch am Standort in Frankfurt wird eine ähnliche Produktionsanlage geschlossen. Betroffen sind nach Angaben des Unternehmens etwa 300 Arbeitsplätze, davon 180 in Hürth.

BASF gibt Standorte in Hürth und Frankfurt auf

„Wir bedauern sehr, dass wir die Produktion an den beiden Standorten trotz des hohen Engagements der Mitarbeitenden über die vergangenen Jahre einstellen müssen“, so Michael Heinz, Vorstandsmitglied der BASF, in einem öffentlichen Statement.

Die Konzerntochter BASF Agricultural Solutions stellt in den betroffenen Anlagen den Wirkstoff Glufosinat-Ammonium (GA) her, der in Herbiziden zur Bekämpfung von Unkraut eingesetzt wird. Auch die Weiterverarbeitung von GA in Frankfurt endet laut Unternehmensangaben im Jahr 2025.

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Der Hintergrund der Schließungen: finanzielle Fehlentwicklungen. „Obwohl BASF in beiden Produktionsanlagen Kostensenkungen erreicht hat, ist die Mengen- und Profitabilitätsentwicklung des BASF-Geschäfts unzureichend“, heißt es. Wegen der steigenden Konkurrenz in der Branche müsse deswegen das Produktionsnetzwerk umgestellt werden.

Auch in Köln werden bekannte Standorte geschlossen, zuletzt sogar eine kulturelle Kultstätte – das Porzer Autokino.

BASF hatte die GA-Produktion 2018 vom Leverkusener Chemiekonzern Bayer übernommen. Eine von ursprünglich drei GA-Anlagen in Knapsack hatte der Chemiekonzern bereits 2022 stillgelegt, nun folgen die beiden übrigen. BASF gibt damit die Produktion im Chemiepark komplett auf.

Die 300 Mitarbeitenden der beiden Standorte sollen auch nach dem Produktionsstopp im Unternehmen bleiben, zumindest bis Ende 2025. Anschließend sollen die Arbeitsplätze, so BASF, „in Abstimmung mit der Arbeitnehmervertretung schrittweise reduziert werden.“ Das Unternehmen werde „eng mit den Mitarbeitenden zusammenarbeiten und sie bei der Suche nach einer zukünftigen Beschäftigung unterstützen.“

Die BASF, 1865 in Mannheim gegründet, hat heute ca. 112.000 Mitarbeitende weltweit und verzeichnete 2023 einen Umsatz von knapp 70 Milliarden Euro. Der Hauptsitz liegt in Ludwigshafen.