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HürthBeliebter Feuerwehrmann erleidet schweren Schicksalsschlag – Hilfe für Familie ist riesig

Hans-Jürgen Hoßdorf sitzt im Rollstuhl und hat eine Nasensonde.

Hans-Jürgen Hoßdorf erlitt am 27. Juni 2023 einen schweren Schlaganfall. Seitdem wird er künstlich ernährt.

Schicksalsschlag für einen Hürther Feuerwehrmann: Kaum war er in Pension, erlitt er einen schweren Schlaganfall. Sein Sohn, ebenfalls bei der Feuerwehr, hatte dann eine Spendenaktion gestartet.

von Iris Klingelhöfer  (iri)Niklas Brühl  (nb)

Er rettete vielen das Leben, löschte zig Häuser, half, wo er konnte, auch rund um die Uhr: Hans-Jürgen Hoßdorf, er gehört auch zu den Helden der Flutkatastrophe 2021, holte unter anderem Menschen aus einer Kellerwohnung.

42 Jahre lang war der 62-jährige Hürther Berufsfeuerwehrmann mit Herz und Seele – doch jetzt braucht der Retter selbst Hilfe. Nur wenige Monate, nachdem er in den Ruhestand gegangen war, erlitt er am 27. Juni einen schweren Schlaganfall. Seitdem ist nichts mehr, wie es war. Doch nun gibt es positive Nachrichten.

Hürther Feuerwehrmann nach Schlaganfall im Rollstuhl

Hans-Jürgen Hoßdorf, der immer so gerne mit seinem Jack Russell Jack (15) spazieren ging, immer ein Lächeln auf den Lippen hatte und zu einer Plauderei aufgelegt war. Jetzt sitzt der Hürther im Rollstuhl, muss künstlich ernährt werden.

„Am Schlimmsten hat es das Gesicht getroffen“, erzählte Sohn Martin (33) am 18. Juli 2023 gegenüber EXPRESS.de. „Mein Vater kann auf normalem Weg keine Nahrung oder Getränke aufnehmen, da er keinen Schutzreflex mehr hat und nicht mehr schlucken kann.“

Martin Hoßdorf und sein Vater Hans-Jürgen stehen vor einem Feuerwehrfahrzeug.

Martin und Martin Hoßdorf und sein Vater Hans-Jürgen stehen vor einem Feuerwehrfahrzeug.

Bis dahin sei sein Vater für sein Alter eigentlich kerngesund gewesen, bis auf einen Tinitus, den viele Feuerwehrkräfte durch das Martinshorn hätten, so der 33-Jährige. Er ist selbst seit drei Jahren bei der Hürther Berufsfeuerwehr. „Das war der größte Wunsch meines Vaters vor der Pensionierung“, verrät er schmunzelnd.

Hürth: Feuerwehrmann erleidet erst Lungenentzündung, dann Schlaganfall

Im März litt sein Vater jedoch plötzlich unter Schwindel. Nach der Entfernung eines Aneurysmas sei es ihm dann aber wieder blendend gegangen, so der Sohn. Bis er vor rund vier Wochen eine Lungenentzündung bekam. Martin Hoßdorf: „Dann ging es immer weiter bergab, eineinhalb Wochen später kam der Schlaganfall.“

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An dem Tag sei sein Vater mit einer Bekannten verabredet gewesen. Als er zu dem Treffen nicht kam, schaute sie bei dem 62-Jährigen, der geschieden ist und alleine lebt, zu Hause vorbei – und fand ihn auf dem Sofa. Er bekam keine Luft mehr.

Hürth: Feuerwehrmann startet Spendenaktion für seinen Vater

„Mein Vater lag dann eine Woche in der Stroke Unit im Krankenhaus, wurde streng überwacht“, berichtet Sohn Martin. Dabei handelt es sich um eine speziell ausgestattete Station für die Behandlung von Patientinnen und Patienten mit einem Schlaganfall.

Nach Wochen im Krankenhaus wurde Hans-Jürgen Hoßdorf vor wenigen Tagen in ein Therapiezentrum nach Meerbusch verlegt – von seinen ehemaligen Kollegen und Kolleginnen der Feuerwehr.

„Mein Vater ist ein richtiger Kämpfer“, sagt Martin Hoßdorf. Doch er ist sich auch über die Folgen des schweren Schlaganfalls bewusst. So braucht sein Vater unter anderem noch Hilfe, um überhaupt aufstehen zu können. Daher hatte der 33-jährige Hürther über GoFundMe eine Spendenaktion ins Leben gerufen.

Hans-Jürgen Hoßdorf sitzt auf einem Motorrad, ganz vorne thront Hund Jack.

Cooler Auftritt: Hans-Jürgen Hoßdorf mit Motorrad und Hund Jack. Das Foto ist aus dem Jahr 2014.

„Ich würde gerne mit eurer Hilfe gemeinsam meinem Vater die Hilfe mitgeben, die seinem jetzigen Leben nach der Rehamaßnahme wieder ein wenig mehr Normalität verleihen könnte“, schrieb er dort.

Und die Menschen spendeten reichlich für Hans-Jürgen Hoßdorf. Bis zum 9. September kamen knapp 25.000 Euro zusammen, Sohn Martin ist überglücklich: „Mein Vater hat aktuell die Stationäre Rehaklinik verlassen und er begibt sich fortan in eine Ambulante Physio- und Ergotherapie sowie eine Logopädische Behandlung zur weiteren Verbesserung seiner Umstände.“

„Mit eurer Hilfe haben wir es geschafft, die seine alte Wohnung für ihn passender zu gestalten. Wir haben schon einige Änderungen vorgenommen und sind noch fleißig dabei eine neue Wohnung zu suchen, die noch besser zu meinem Vater passt“, berichtet er weiter.

Die Wohnung von Hans-Jürgen Hoßdorf, in der ersten Etage gelegen, muss so umgebaut werden, dass er alles erreichen kann. Unter anderem musste sein Futon-Bett ausgetauscht werden. „In das wird er selbstständig nicht mehr rein- und rauskommen“, erzählte Sohn Martin im Juli. Auch musste das Badezimmer gehbehinderten-gerecht umgebaut werden.