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Nach Vorfall im Kölner UmlandHunde-Attacke mit schweren Folgen: Tierschutz mit drastischer Forderung

Halter und Hund beim Gassigehen

Die Tierschutzorganisation PETA hat aufgrund jüngster Ereignisse eine drastische Forderung an die Landesregierung in NRW. Hier ein Symbolfoto vom 31. Juli 2018.

Von einem Hund gebissen und schwer verletzt wurde ein Mann am Dienstag (3. Oktober 2023) in Alt-Hürth bei Köln. Aufgrund des Vorfalls fordert die Tierschutzorganisation PETA nun ein wichtiges Gesetz in NRW.

von Alina Schurillis  (asl)

Ein 72-jähriger Mann aus Hürth war laut Polizei mit seinem Hund auf einem Gehweg spazieren, als ihm auf Höhe eines Parkplatzes ein weiterer Mann entgegenkam, dessen Hund sich losriss und den Hund des 72-Jährigen angriff.

Der Besitzer des angegriffenen Hundes versuchte, die beiden Vierbeiner zu trennen. Dabei wurde er von dem fremden Hund gebissen und erlitt so schwere Verletzungen, dass er in ein Krankenhaus gebracht werden musste.

Hürth: PETA fordert Hundeführerschein in NRW

Die Tierrechtsorganisation PETA fordert angesichts des dramatischen Vorfalls in Hürth die Landesregierung auf, den sogenannten Hundeführerschein auch in NRW einzuführen.

Der sieht vor, dass zukünftige Halterinnen und Halter von Hunden bereits vor Aufnahme eines Tieres einen Kurs absolvieren, in dem sie notwendiges Fachwissen über eine tiergerechte Haltung und Kommunikation und Bedürfnisse von Hunden erlernen.

Das Problem liege laut PETA nämlich oft nicht bei den Hunden selbst, sondern bei ihren Halterinnen und Haltern. „Viele von ihnen haben Schwierigkeiten, das Verhalten, die Signale und die Körpersprache der Hunde richtig zu interpretieren und zu verstehen“, so Annika Lewald, Fachreferentin für tierische Mitbewohner bei PETA, in einer Mitteilung.

„Die eigentliche Ursache von Beißvorfällen ist daher in der Unwissenheit oder mangelnden Verantwortung der Menschen zu finden, nicht beim Vierbeiner. Jeder Hund, der falsch gehalten oder schlecht behandelt wird, kann potenziell für Mensch und Tier gefährlich werden.“

Im August 2023 ergab eine Umfrage der PETA, dass 68 Prozent der in Deutschland lebenden Menschen für einen verpflichtenden Hundeführerschein sind. In Niedersachsen ist dieser beispielsweise bereits seit Juli 2013 verpflichtend. Drei Jahre nach der Einführung konnten sich dort bereits deutlich weniger Vorfälle nachweisen lassen.

Hier an unserer EXPRESS.de-Umfrage teilnehmen:

Zudem ist es laut PETA besonders von Vorteil, dass sich Menschen durch den Hundeführerschein ausführlich mit dem Thema Hundehaltung auseinandersetzen können und so auch von einem Impulskauf abgehalten werden können.

„Jedes Jahr landen etwa 80.000 Hunde in deutschen Tierheimen, darunter sehr viele Tiere, die unüberlegt angeschafft wurden“, heißt es seitens der PETA.

Manche Städte und Kommunen belohnt sogar die verantwortungsbewusste Tierhaltung ihrer Bürgerinnen und Bürger. Wer zum Beispiel nach Mai 2014 einen Hundeführerschein in München absolviert, kann sich für ein ganzes Jahr von der Hundesteuer befreien lassen – in Mannheim gilt das sogar für zwei Jahre.