Mit 92 Jahren ist der Hürther Ex-Wirt Josef Mohr verstorben.
Große TrauerKult-Wirt Josef Mohr (†92) ist tot – auch TV-Stars waren seine Stammgäste

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Josef Mohr, hier im Jahr 2014, ist im Alter von 92 Jahren verstorben.
Aus seiner Kneipe in Hürth-Kalscheuren hatte er sich bereits vor elf Jahren zurückgezogen – jetzt müssen Familie und Freunde den schweren Verlust von Josef Mohr selbst verkraften. Der Kult-Wirt, von allen nur „Jupp“ genannt, ist im Alter von 92 Jahren verstorben.
Die „Kölnische Rundschau“ hatte zuerst über den Tod berichtet. Am Dienstag (4. März) soll Mohr demnach verstorben sein.
Kult-Wirt hatte 2014 seine Gaststätte in Hürth dicht gemacht
In seiner Gaststätte an der Hans-Böckler-Straße im Hürther Stadtteil hatte Mohr für 50 Jahre gearbeitet, von früh bis spät. In der Umgebung war er bekannt und beliebt, seine Kneipe war über Jahre unter anderem Anlaufpunkt für zahlreiche Prominente, die beruflich oder privat in Köln oder Hürth weilten. Noch heute hängen vor Ort viele Fotos, die an die damaligen Zeiten erinnern.
In zwei dicken Gästebüchern haben sich zudem berühmte Gäste wie Ingo Appelt, die Sängerin Nena, Moderator Kai Pflaume und der Komiker Karl Dall mit Fotos und netten Zeilen verewigt. Jürgen von der Lippe schrieb: „Die Fritten sind Granate!“ Inge Meysel: „Sowie ich nach Köln komme, ist es selbstverständlich, dass ich hier vorbeikomme.“
Die US-Schauspieler Ken Kercheval und Charlene Tilton (Cliff Barnes und Lucy Ewing aus der TV-Serie „Dallas“) standen bei Mohr an der Theke. Rudi Carrell feierte im Saal seinen 60. Geburtstag. Und Heino flipperte mit seiner Frau Hannelore am Automaten.
Ein Glücksfall für Mohr: Als Mitte der 90er-Jahre die TV-Studios auf der anderen Straßenseite gebaut wurden, war seine Kneipe die nächste. Viele Promis nutzten die Gelegenheit.
Auch sportlich ging es rund: Der SC Kalscheuren, den Mohr 1949 mitgegründet hatte (heute in den FC Hürth aufgegangen), war oft zu Gast, dazu nutzen viele Kegelclubs und andere Verein die Gaststätte als Stammlokal.
Richtig ruhig wurde es erst 2014, als Mohr den Laden zum letzten Mal abschloss. „Ich spüre mein Alter in allen Knochen“, sagte der Wirt damals zur „Kölnischen Rundschau“. Trotzdem soll er besonders in der Anfangszeit noch oft vor Ort gewesen sein, berichtet seine Familie.