Jedes Jahr, wenn die Wiesen gemäht werden, sterben unzählige Rehkitze. Die Leverkusener Jägerschaft hat jetzt zum zweiten Mal Drohnen eingesetzt und konnte so zahlreiche Kitze retten.
Grausamer MähtodLeverkusener Jägerschaft mit Drohnen-Einsatz – viele Tiere gerettet
Wenn Mähmaschinen auf Wiesen und Feldern munter ihre Bahnen ziehen, haben zahlreiche Rehkitze keine Chance. Sie flüchten nicht vor der Gefahr, sondern verharren reglos – und sterben einen grausamen Mähtod.
In den letzten Wochen war die Leverkusener Jägerschaft daher mit freiwilligen Helferinnen und Helfer unterwegs, um Tiere vor den messerscharfen Klingen zu retten. Mit Erfolg. Insgesamt 28 Kitze konnten vor dem Tod bewahrt werden.
Leverkusener Jägerschaft: Mit Drohen 169 Wiesen abgesucht
„Bei der Kitzrettung haben in dieser Saison 58 Freiwillige mitgewirkt. Die Teams waren an 53 Einsatztagen früh morgens unterwegs“, berichtet Dirk Riedel (59), der Jungwildrettungs-Beauftragte. Dabei seien 169 Wiesen mit insgesamt 349 Hektar mit Drohnen abgesucht.
Viele der Freiwilligen seien angehende Jäger, erklärt Riedel. „Sie kommen aber auch aus der normalen Bevölkerung – von jung bis alt.“ In vier Teams arbeiten sie zusammen.
Während der jeweilige Drohnenpilot oder -pilotin die Wiese abfliegt, beobachtet eine weitere Person, ob ein Kitz auf dem Bildschirm zu sehen ist. Ist das der Fall, machen sich sogenannte Läuferinnen oder Läufer mit Handschuhen, Keschern und Kisten auf den Weg, um das Tier zu sichern. Anschließend wird das Kitz wieder frei gelassen. Seine Mutter hält sich meist bereits in der Nähe auf.
Früher, so Riedel, seien die Wiesen mühsam zu Fuß und mit Hunden abgesucht worden, oft erfolglos. Auch der mähende Landwirt, die Landwirtin hätte kaum eine Chance, die Tiere in ihrer Deckung rechtzeitig zu sehen.
Leverkusen: Jägerschaft verfügt über vier 6500 Euro-Drohnen
Inzwischen verfügt die Leverkusener Jägerschaft über vier Drohnen, die mit Wärmebildkameras ausgestattet sind. Kosten pro Stück: 6500 Euro. Das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft fördert die Anschaffung mit 60 Prozent. „Den Rest zahlt die Jägerschaft aus eigener Tasche“, erklärt Dirk Riedel
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Die Rehkitzrettung erfolgte bereits in zweiter Saison in enger Abstimmung mit den Landwirten beziehungsweise Landwirtinnen sowie den örtlichen Jagdpächtern/-pächterinnen. Entscheiden, so Rettungsleiter Riedel, sei, dass die Mähtermine genau abgestimmt und die Wiesen direkt nach dem Absuchen gemäht werden.
Im letzten Jahr war das Kitzrettungsteam erstmals erfolgreich gestartet. Damals zunächst mit 20 Helferinnen/Helfern und zwei Drohen. Auf insgesamt 87 Wiesen, die überflogen wurden, konnten 15 Rehkitze vor dem sicheren Mähtod gerettet werden.