Am Ende einer Amateurfußball-Saison gibt es für siegreiche Clubs schon mal einen Kasten Bier als Dank, wenn die Konkurrenz im Aufstiegs- oder Abstiegskampf Federn lässt. Nun fiel jedoch ein Versuch der Manipulation auf.
„Schweinerei“Manipulations-Versuch in Kreisliga bei Köln – Verein zieht drastische Konsequenz
Wie heißt es so schön im Fußball-Jargon: Die Rollen vor dem Spiel der SG Overath/Vilkerath gegen die Zweitvertretung von Eintracht Hohkeppel am Sonntag (4. Juni 2023) waren klar verteilt.
Die Mannschaft aus Hohkeppel ist unangefochtener Spitzenreiter der Kreisliga B im bergischen Kreis, bereits seit Wochen aufgestiegen und fährt regelmäßig Kantersiege gegen die überforderte Konkurrenz ein.
Die SG Overath/Vilkerath, im vergangenen Jahr aus der Kreisliga C aufgestiegen, steht auf einem Abstiegsplatz und kämpft um jeden einzelnen Punkt, um den Klassenerhalt noch zu erreichen.
Die Chancen gegen den haushohen Favoriten standen schlecht – also versuchte der Trainer der SG seine Siegchancen durch unlautere Mittel zu verbessern. Blöd nur, wenn das dann auffällt.
Kreisliga bei Köln: Manipulationsverdacht fällt auf – „haben sie auf den Mond geschossen“
Vor der Partie hatte der Trainer von Overath/Vilkerath den Übungsleiter von der zweiten Mannschaft Hohkeppels per WhatsApp-Sprachnachricht kontaktiert und ihm und seiner Mannschaft eine „Prämie“ angeboten, falls sie das Spiel absichtlich abschenken und der SG die drei Punkte überlassen.
Den Vorgang bestätigte der sportliche Leiter von Eintracht Hohkeppel, Kevin Theisen, gegenüber EXPRESS.de. Der Verein habe nach dem Manipulationsversuch sofort reagiert und die Sachlage an den Fußballkreis Berg weitergegeben. Dort wurde nun ein Verfahren eingeleitet.
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„Es ist eine Schweinerei. Wir haben diesen plumpen Versuch der Manipulation sofort gemeldet. Alles Weitere wird nun vom Verband entschieden. Anschließend waren wir dann umso motivierter und haben den Gegner auf den Mond geschossen“, sagt Kevin Theisen.
Kann man wohl so sagen: Nach dem 12:3-Sieg im Hinspiel folgte für die SG Overath/Vilkerath auch im Rückspiel eine echte Packung – 1:11 ging die Partie am vergangenen Sonntag verloren.
Versuchte Manipulation in der Kreisliga: Verein reagiert sofort
Die SG Overath/Vilkerath hat sich nach dem Bekanntwerden des Manipulationsversuchs „zum Schutz des Vereins“ sofort von dem betroffenen Übungsleiter getrennt. Aus allen Wolken sei man gefallen, als die sportliche Führung davon erfuhr.
„Zunächst möchten wir betonen, dass es sich bei der vermeintlichen Spielmanipulation nicht um einen Vorwurf gegenüber der SG Overath/Vilkerath, sondern gegenüber einer Einzelperson handelt, welche weder im Namen noch im Wissen des Vereins gehandelt hat“, sagt Cornelia Pothmann, sportliche Leiterin des Vereins. Die SG distanziere sich von jeglichen Methoden der Spielmanipulation.
Welche Konsequenzen nun auf den ehemaligen Coach der Mannschaft zukommen, ist noch nicht bekannt. Für die SG wird das Saisonfinale am kommenden Sonntag dadurch zumindest nicht einfacher – die Mannschaft ist zum Siegen verdammt, um in der Liga zu verbleiben. Und das durch rein sportliches Können auf dem Platz.