Wie geht das denn?Pionier-Trio bringt Superfood aus den Anden aufs Feld in Pulheim

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Johannes, Thomas und Verena von Feldhelden Rheinland, bauen seit 2019 Quinoa in Pulheim an.

Köln – „Man kauft als Landwirt anders ein als normale Verbraucher.” Und deswegen gab es bei Verena (30) und ihrem Mann Thomas (33) aus Pulheim lange Zeit kein Quinoa.

Denn das Superfood wird traditionell in Südamerika angebaut. Bis es in Deutschland ist, legt es eine weite Reise zurück – zu weit für die studierten Agrarwissenschaftler.

Köln: Landwirte bauen Quinoa im Rheinland an

Sie wollen, gemeinsam mit Verenas Schwager Johannes (32), aus dem „gesunden Umweltsünder” ein lokales Produkt machen und planen den Anbau auf dem eigenen Feld. In dem familienbetriebenen Ackerbaubetrieb der Brüder, werden sonst eigentlich Weizen, Raps und Kartoffeln angepflanzt.

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„Die ältere Generation war zu Beginn etwas skeptisch gegenüber unserem Vorhaben. Sie hatten Angst, dass wir nachher was im Feld stehen haben und nicht wissen, wie wir es loswerden können”, erzählt Verena. Kein Wunder, denn im Rheinland sind die drei Pioniere beim Quinoa-Anbau.

Kölner Landwirte Trio setzt auf nachhaltigen Quinoa-Anbau

Doch das Trio ist optimistisch und beginnt im Frühjahr 2019 mit der Aussaat. „Uns ist wichtig, auf Pflanzenschutzmittel zu verzichten. Das Saatbett muss stimmen und mit einer selbstgebauten Maschine halten wir den Bestand frei von Unkraut”, erklärt Verena.

War die Saat erfolgreich, heißt es warten – auch auf Regen, denn nachgeholfen wird nicht. Die Kölner wollen mit dem Anbau den landwirtschaftlichen Betrieb auch für die Zukunft rüsten und versuchen, so nachhaltig wie möglich zu arbeiten. Fremde Wasserzufuhr ist demnach unerwünscht.

Der Vorteil von Quinoa: Die Pflanze kommt, im Gegensatz zu beispielsweise Zuckerrüben, mit verhältnismäßig wenig Wasser aus.

Kölner Quinoa in lokalen Rewe-Märkten zu kaufen

Im Herbst 2019 steht dann die erste Ernte an. Ab jetzt entscheidet die richtige Vermarktung, denn das lokale Produkt muss sich im Supermarkt zwischen den günstigeren Importwaren behaupten. „Der Verbraucher hat es in der Hand, welches Produkt er kaufen möchte und was ihm das wert ist”, sagt Verena.

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Mit Quinoa aus dem 10 Kilo Papiersack belieferen die Landwirte Unverpacktläden und Restaurants in Köln.

Um den Kunden das Projekt schmackhaft zu machen, arbeitet die Familie auch hier zusammen. Johannes hat eine Leidenschaft für Unternehmertum und arbeitet für ein Start-up in Köln. Verena arbeitet im Marketingbereich und gemeinsam mit Landwirt Thomas entwickeln sie die Marke „kinoa”.

Die 300-Gramm-Beutel stehen mittlerweile in Rewe-Filialen in Pulheim und Stommeln und sind auch in einigen Kölner Unverpackt-Läden zu finden. Und auch Restaurants und Kantinen werden mit den regionalen Produkten beliefert – denn das Interesse an Herkunft und Anbau wächst.

Quinoa aus Köln ist deutlich klimafreundlicher als Konkurrenz aus Südamerika

Bisher kommt das „Gold aus dem Rheinland” gut an. So gut, dass die drei in diesem Jahr ihre Anbaufläche auf insgesamt acht Hektar erweitert haben.

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Die Quinoa-Pflanze hat einen verhältnismäßig niedrigen Wasserverbrauch und wird in Köln im Herbst geerntet.

Und auch in der heimischen Küche kann Verena mittlerweile ohne schlechtes Gewissen mit dem Getreide experimentieren, denn lange Transportwege und hohe CO2-Emissionen fallen jetzt weg.

„Je länger man sich damit beschäftigt, desto vielfältiger wird die Pflanze. Es gibt viele leckere Rezepte und man kann es auch als kompletten Fleischersatz verwenden.” Die Feldhelden aus Pulheim zeigen, wie gut gesunde Ernährung und lokaler und klimafreundlicher Anbau funktionieren können.