Familien-Drama bei KölnMarina (†36) und Torsten (†51) hinterlassen zwei Söhne – „sie haben nichts mehr“

Die verstorbenen Marina und Torsten Käppel auf einem Erinnerungsfoto.

Marina starb im Februar 2022, Torsten im Juni 2024. Hier sind sie auf einem früheren Schnappschuss zu sehen. Ihre beiden Söhne müssen nun mit den schweren Schicksalsschlägen zurechtkommen.

Die Brüder Benjamin (18) und Maximilian (11) haben innerhalb kurzer Zeit beide Elternteile verloren. Eine Freundin der Familie möchte die Jungs nun mit einer Spendenaktion unterstützen.

von Niklas Brühl  (nb)

Die beiden Brüder Benjamin (18) und Maximilian (11) aus Rösrath haben innerhalb von zweieinhalb Jahren zwei schlimme Schicksalsschläge erleben müssen. Im Februar 2022 verstarb ihre Mutter Marina im Alter von 36 Jahren nach einem zweijährigen Kampf an Hautkrebs, Vater Torsten starb am 4. Juni 2024 im Krankenhaus an einem plötzlichen Herztod.

Für die beiden Jungs ist nichts mehr so, wie es mal war. Ohne die beiden Eltern stehen die Brüder aktuell vor einer ungewissen Zukunft. Eine Freundin der Familie möchte die Teenager nun mit einer Spendenaktion unterstützen, EXPRESS.de erzählt sie vom schlimmen Schicksal der vierköpfigen Familie.

Rösrath: Zwei Brüder verlieren in zweieinhalb Jahren beide Elternteile

„So langsam lichtet sich das Chaos und es stellt sich heraus, dass die Kinder tatsächlich nichts haben. Keine Ersparnisse, keine Vorsorge, keine eigenen Möbel, absolut nichts“, sagt Silvia Ludwig, die Freundin der Familie, die die Spendenaktion auf der Plattform „GoFundMe“ ins Leben gerufen hat.

Sie gewährt einen Einblick ins Gefühlsleben der Familie nach dem schmerzlichen Tod von Mutter Marina vor knapp zweieinhalb Jahren: „Marina war Torstens große Liebe und ihr Tod stürzte die Familie in ein großes Loch. Torsten verlor jeden Lebenswillen und nur mit Mühe und Not konnte er seinen Kindern zuliebe irgendwie durchhalten. Jedoch setzten ihm der Stress und die Angst, aber auch die Erschöpfung durch die Krankheit Marinas, immer mehr zu, aber zum Arzt ging er nie. Er wollte nicht krank sein, er musste irgendwie durchhalten.“

Am 16. März 2024 erlitt Torsten im Beisein seiner beiden Söhne einen Herzinfarkt. Er wurde erfolgreich reanimiert, die neurologischen Schäden waren allerdings so gravierend, dass er im Krankenhaus am 4. Juni 2024 im Alter von 51 Jahren verstarb.

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Silvia Ludwig unterstützte die beiden Kinder, machte sich in der Zeit, in der Torsten im Krankenhaus lag, auf die Suche nach einem geeigneten Pflegeheim. „Aber Marina rief ihren Torsten immer und immer wieder zu sich, bis er am 4. Juni letztendlich ihrem Ruf folgte. ‚Ohne Marina will ich nicht sein‘, so sagte er es uns immer wieder. Der einzige Trost für uns ist, dass sie nun wieder vereint sind.“

Spendenaktion für Waisen-Brüder: „Das haben sie nicht verdient“

Für die beiden Jungs brach mit dem Tod des Vaters ein weiteres Mal die Welt zusammen. Der elfjährige Maximilian kam in eine Pflegefamilie. Der 18-jährige Benjamin lebt aktuell noch in der elterlichen Wohnung und kommt bald in ein betreutes Wohnen.

Die Familie von Mutter Marina lebt in Russland, sodass diese sie nicht aufnehmen kann. Die Eltern von Torsten sind bereits verstorben, ist gibt keine weiteren Verwandten. Silvia Ludwig versuchte zusammen mit den beiden Jungs, das Chaos nach den beiden schweren Schicksalsschlägen irgendwie aufzufangen.

„Die Erbschaft wurde aufgrund massiver Überschuldung des Nachlasses ausgeschlagen, sodass die beiden Jungs zumindest keine Schulden erben. Allerdings erben sie auch sonst nichts bis auf ein paar Fotos oder Erinnerungsstücke und ich finde, mit rein gar nichts in dieses Vollwaisenleben zu starten, ist sehr beängstigend“, sagt sie.

Deshalb habe sie in Folge den Spendenaufruf für die beiden Jungs ins Leben gerufen. „Ich wünsche mir, dass sich die Kinder mit dem Spendengeld Wünsche und Träume erfüllen können, und wenn sie auch klein sind, ohne auf Sozialämter o.ä. zurückgreifen müssen. Das haben die beiden einfach nicht verdient.“

Am Montag (8. Juli) sind von den als Ziel ausgerufenen 20.000 Euro bereits über 17.000 Euro an Spendengeld zusammengekommen.