Shell in Wesseling verabschiedet sich von Kraft- und Heizstoffen. Das Unternehmen will umweltschonendere Erzeugnisse produzieren.
Große VeränderungShell in Wesseling stellt Benzin-Produktion ein – so soll es jetzt weitergehen

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Für das Shell-Grundöl-Projekt soll ein sogenannter Cracker im Zentrum der Werksanlage in Wesseling aufgebaut werden, wie diese Visualisierung zeigt.
Der Energiekonzern Shell stellt in den kommenden Tagen seine Rohölverarbeitung am Standort Wesseling bei Köln ein.
Seit Inbetriebnahme der Raffinerie 1940 wurden dort Kraft- und Heizstoffe produziert - zunächst aus Kohle, später aus Rohöl, wie Shell Deutschland anlässlich einer Veranstaltung mitteilte.
Shell bei Köln: Kraftstoffproduktion wird eingestellt
Am Standort Godorf will Shell auch weiterhin Rohöl verarbeiten. Beide Standorte bilden zusammen den Shell Energy and Chemicals Park Rheinland, den größten Raffinerie-Standort Deutschlands.
Neues Herzstück des Werksteils Wesseling soll eine neue Anlage zur Produktion sogenannter Grundöle werden. Der Bau hat bereits begonnen. Laut Shell kommen Grundöle in Schmierstoffen, in der Pharma- und Kosmetikindustrie sowie als Kühlflüssigkeit zum Einsatz.
Die Produkte würden bei ihrer Nutzung in der Regel nicht verbrannt und verursachten so keinen oder nur einen geringen CO₂-Ausstoß, betonte das Unternehmen.
Shell will nach früheren Angaben einen hohen dreistelligen Millionenbetrag in den Bau der Anlage investieren. Die Produktion soll 2028 beginnen.
Nordrhein-Westfalens Wirtschaftsministerin Mona Neubaur begrüßte die Umbaupläne des Energiekonzerns. „Die Raffinerien stehen wie kaum eine andere Industriebranche vor umfassenden Veränderungen“, sagte die Grünen-Politikerin laut einer Mitteilung. Dabei müssten sie ihre Geschäftsmodelle neu ausrichten.
„Denn klar ist, nur wer rechtzeitig in neue Technologien und Prozesse investiert, wird zukünftig wettbewerbsfähig sein können.“
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„Shell hat sich das Ziel gesetzt, global bis 2050 ein Netto-Null-CO2-Unternehmen zu werden und mehr Wert mit weniger Emissionen zu generieren“, sagte der Shell-Manager Marco Richrath.
Die Investitionen im Energy and Chemicals Park Rheinland seien ein Beleg für Shells Willen, diese Strategie in die Tat umzusetzen und die Energiewende voranzutreiben, wenn die Rahmenbedingungen stimmten. In Wesseling baut Shell derzeit auch einen Elektrolyseur zur Wasserstoffproduktion. Die 100 Megawatt-Anlage soll 2027 in Betrieb gehen.