„Hast du keine Albträume?“Alexander (†20) starb in Wesseling: Vater wird in Video deutlich

Ein Streifenwagen und ein Rettungswagen stehen an einer Straße.

Alexander (†20) starb nach einem Unfall in Wesseling in der Nacht zum 26. März 2023. Das Archivbild wurde 2018 in Bonn aufgenommen.

Vor einem Jahr ist der Alexander Sauerborn (†20) bei einem Unfall in Wesseling ums Leben gekommen. Die Tat ist noch immer ungeklärt. Sein Vater will das mit einer emotionalen Erklärung ändern.

von Iris Klingelhöfer  (iri)

Es sind eindringliche Worte, die den Schmerz eines Vaters, einer Familie, ausdrücken – und die an eine ganz bestimmte Person gerichtet sind. Die Person, die in der Nacht zum 26. März 2023 in Wesseling den 20-jährigen Alexander anfuhr und sterbend liegen ließ.

In einem Youtube-Video erzählt Jürgen Sauerborn vom Leben seines Sohn und dessen Tod vor fast einem Jahr. Er appelliert an den Autofahrer/die Autofahrerin, sich zu stellen. Denn wer Alexander auf dem Gewissen hat, ist bis heute unbekannt.

Ein Jahr nach tödlichem Unfall in Wesseling: Vater spricht auf Youtube

Der 20-Jährige war auf der Rodenkirchener Straße in Wesseling-Keldenich von einem Fahrzeug erfasst und lebensgefährlich verletzt worden. „Alexander starb noch in der Nacht an seinen schwersten Unfallverletzungen, nachdem Ärzte verzweifelt zwei Stunden lang um sein junges Leben kämpften“, so der Vater im Video.

„Meine Familie und ich fragen uns: Wie kann der Täter ein ganzes Jahr lang mit dem Gedanken leben, unseren Sohn Alexander getötet zu haben? Wie lebt es sich mit dem Gefühl, einen jungen Menschen sterbend auf der Straßen liegen zu lassen und einfach abzuhauen?“

Alexander, der Psychologie studierte, sei nur 20 Jahre alt geworden. Vater Jürgen Sauerborn: „Sein ganzes Leben lag noch vor ihm. 20 Jahre voller Lebensfreude von einem auf den anderen Moment ausgelöscht.“ Er appelliert: „Helfen Sie uns, denjenigen zu finden, der unserem Sohn Alexander das Leben genommen hat!“

Polizei Köln sucht BMW, der Alexander (†20) in Wesseling erfasste

Der Polizei ist dies bislang nicht gelungen. Doch die Ermittlerinnen und Ermittler setzen weiterhin alles dran, den Flüchtigen oder die Flüchtige zu ermitteln.

„An drei Terminen im Februar und März 2024 wurden mehr als 60 Pkw der Marke BMW durch Sachverständige auf dem Gebiet der Unfallrekonstruktion auf Spuren untersucht, die aus der hier verfolgten Tat herrühren könnten“, erklärt Ulrich Bremer, Sprecher der Kölner Staatsanwaltschaft, am Montag (18. März 2024).

Die Auswahl der Fahrzeuge sei im Nachgang zu aufwendigen Ermittlungen erfolgt. An der Unfallstelle hatte die Polizei damals Fahrzeugteile eines 1er-BMW sichergestellt, woraufhin bereits hunderte Halterinnen und Halter von Fahrzeugen dieses Typs kontrolliert wurden. Bislang ohne Erfolg.

Angefahren und sterbend liegen gelassen: Nach tödlichem Unfall in Wesseling ermittelt Kölner Polizei auf Hochtouren

„Hast du keine Albträume?“, so der Vater von Alexander (†20) auf Youtube

Für die Familie des Getöteten ist dies kaum zu ertragen. „Hat dich Alexander noch mal angesehen? Hast du ihm in die Augen geschaut? Ich frage dich: Hast du keine Albträume? Denkst du nicht täglich daran, siehst du den Moment des Aufpralls nicht jeden Tag vor deinem geistigen Auge?“ will Vater Jürgen Sauerborn in dem Youtube-Video vom Fahrer/von der Fahrerin wissen.

„Wir sind uns sicher, dass dich deine Tat belastet. Sei kein jämmerlicher Feigling, mach' reinen Tisch, stell' dich der Polizei“, appelliert er. Der Vater wendet sich aber auch an mögliche Mitwisser. Dass es die gibt, davon ist er überzeugt.

Hier an unserer EXPRESS.de-Umfrage teilnehmen:

Wie Personen, die wahrscheinlich mit im Unfall-BMW saßen. Aber auch Familie, Freunde des Täters/der Täterin oder Personen in dessen/deren Umfeld.

Tödlicher Unfall in Wesseling: Familie setzt Belohnung für Hinweise aus

Jürgen Sauerborn: „Haben sie ein Familienmitglied, einen Freund oder Bekannten mit einem dunklen 1er-BMW, der am 26. März 2023 gegen 1 Uhr in Wesseling unterwegs gewesen sein könnte und bei dem sie in der Folgezeit Verhaltensänderungen bemerkt haben? Oder haben sie einen Frontschaden an solch einem Auto repariert?“

Wenn ja, sollen sich die Personen an die Kölner Mordkommission wenden, bittet der Vater. Für Hinweise, die zur Ermittlung, Identifizierung und Ergreifung der Täter/Täterin führen, hat die Familie eine Belohnung von 10.000 Euro ausgesetzt.

Die Mordermittlerinnen und -ermittler sind unter der Telefonnummer 0221 229-0 oder per E-Mail unter poststelle.koeln@polizei.nrw.de zu erreichen.