Lebensmittelmotten bekämpfenDie besten Tipps & Methoden

Lebensmittelmotten lassen sich mit nur wenigen Tipps effektiv bekämpfen.

Lebensmittelmotten lassen sich mit nur wenigen Tipps effektiv bekämpfen.

Weiße Gespinste und kleine Löcher in Lebensmitteln? Dann kommen hier die besten Methoden und Tipps, um Lebensmittelmotten effektiv zu bekämpfen.

von Selina Ordner

Sie haben an Ihren Lebensmitteln kleine Löcher oder gar wurmartige Tierchen in den Vorratsdosen entdeckt? Beides weist auf einen Befall durch Lebensmittelmotten hin.

Die kleinen Störenfriede sorgen nicht nur dafür, dass Lebensmittel ungenießbar werden, sondern sie vermehren sich auch extrem schnell und werden so zu einer echten Plage. Wir erklären, wie man einen Befall am besten vorbeugt und geben hilftreiche Tipps, um Lebensmittelmotten zu bekämpfen.


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Was sind Lebensmittelmotten und welche Arten gibt es?

Lebensmittelmotten gehören zu der Gruppe der Falter. Sie sind sehr klein und meist nachts aktiv. Obwohl sie Flügel besitzen, fliegen sie nur selten. Die kleinen Motten krabbeln oder springen lieber, um sich fortzubewegen. In der Küche findet man in der Regel zwei Arten von Motten, die Mehlmotte und die Dörrobstmotte.

Die Mehlmotte befällt Mehl und Getreideprodukte.

Die Mehlmotte befällt Mehl und Getreideprodukte.

Die Mehlmotte ist bis zu 14 Millimeter groß, besitzt silberne bis graue Flügel und ist nachts aktiv. Man findet sie an Getreideprodukten und Mehl. Die Weibchen können bis zu 500 Eier gleichzeitig legen und vom Larvenstadium an leben die Falter bis zu 13 Wochen.

Die Dörrobstmotte hat eine Länge von bis zu 10 Millimetern und ist demnach deutlich kleiner. Sie hat eine gelblich bis rötliche Farbe und ernährt sich hauptsächlich von Trockenobst, Hülsenfrüchen, Gewürzen, Tierfutter und Schokolade. Die Motte hat nur eine geringe Lebensdauer von zwei Wochen. In dieser Zeit kann ein Weibchen bis zu 600 Eier gleichzeitig ablegen.

Beide Mottenarten fühlen sich in warmen Räumen mit hoher Luftfeuchtigkeit besonders wohl. Daher findet man sie überwiegend in der Küche und an Lebensmitteln die dort gelagert werden.

Die Dörrobstmotte ist an ihren gelblichen bis rötlichen Flügeln erkennbar.

Die Dörrobstmotte ist an ihren gelblichen bis rötlichen Flügeln erkennbar.

Wie lässt sich ein Mottenbefall erkennen?

Lebensmittelmotten bewegen sich in der Nacht und bleiben tagsüber an den Wänden. Aufgrund ihrer dunklen Färbung sind sie an weißen Wänden leicht zu erkennen.

Befallene Lebensmittel weisen viele kleine Löcher auf und sind mit weißen, klebrigen Fäden überzogen. Motten legen ihre Eier an Lebensmitteln ab, durch die sich die geschlüpften Larven dann durchfressen. Daher kann man ihre Larven, die wie helle Mehlwürmer aussehen, auch direkt in der Vorratsdose finden.

Woher kommen Lebensmittelmotten?

Eine Zeit lang herrschte die Meinung, Lebensmittelmotten seien ein Zeichen für mangelnde Hygiene im Haushalt. Das ist allerdings ein Irrglaube. Denn die Motten können jederzeit über ein geöffnetes Fenster ins Zimmer gelangen. Oder aber sie haben ein Produkt bereits im Geschäft befallen und ihre Eier hineingelegt.

Sind Lebensmittelmotten gefährlich?

Lebensmittelmotten vermehren sich ziemlich schnell. Ein Mottenweibchen kann bis zu 600 Eier ablegen. Daher sollte man bei den ersten Anzeichen von Motten schnell handeln, bevor der Befall schlimmer wird und die Bekämpfung schwieriger.

Befallene Lebensmittel sollten umgehend entsorgt und nicht mehr verzehrt werden. Zwar sind die Motten selbst ungefährlich, ihre Gespinste und ihr Kot können jedoch eine Gefahr für die Gesundheit darstellen. Auch können die Falter Milben oder Pilze mit sich tragen. Nach dem Verzehr von befallenen Produkten kann es zu Hauterkrankungen und Schmerzen im Magen-Darm-Bereich kommen.

Wie lassen sich Lebensmittelmotten vermeiden?

  1. Lebensmittel am besten in luftdicht verschlossenen Vorratsbehältern aufbewahren. Dort gelangen die kleinen Motten nicht hinein. Gefrierbeutel und ähnlich dünne Plastikhüllen sind ungeeignet, da sich die Larven durchfressen können.
  2. Engmaschige Fliegengitter an den Fenstern verhindern, dass die Motten auf diesem Weg in die Wohnung gelangen.
  3. Beim Einkaufen auf die Verpackungen achten. Haben diese kleine Löcher, könnten sich Mottenlarven darin befinden.
  4. Alle Vorratsschränke und Regale regelmäßig putzen und Essenskrümel vermeiden. Auch sie können Motten anziehen.
  5. Lebensmittelmotten mögen gewisse Düfte nicht. Dazu gehören Lavendel, Nelken, Patchuli, Zedernöl, Lorbeerblätter, Thuja, Eukalyptus, Citronella, Holunder und Geranie.

Tipp: Duftstoffe kann man in Vorratsschränken einsetzen, um Motten fernzuhalten. Dafür eignen sich lose Lorbeerblätter, Gewürznelken, mit Lavendel gefüllte Duftsäckchen* oder Zedernholz*, das ätherische Öle enthält.

Welche Lebensmittel mögen Motten nicht?

  1. Schwarzer Tee
  2. Gerösteter Kaffee
  3. Öle und Fette
  4. Salz
  5. Zucker
  6. Geräuchertes

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Wie kann man Lebensmittelmotten bekämpfen?

Zunächst sollten alle befallenen Lebensmittel ausnahmslos entsorgt werden. Dabei ist es wichtig, sie direkt in die Mülltonne vor dem Haus zu werfen. Denn aus dem Abfalleimer in der Küche könnten die Falter wieder entkommen.

Anschließend werden alle Schränke ausgeräumt und von außen nach innen gründlich gesäubert. Dafür eignet sich zunächst ein Staubsauger. Er saugt alle Krümmel und nicht sichtbaren Eier auf.

Anschließend feucht wischen und dafür etwas Seifenlauge oder Essig ins Putzwasser geben. Um sicherzugehen, dass auch die letzten Eier verschwunden sind, sollten die Vorratsschränke nach zwei Wochen erneut gereinigt werden.

Lebensmittelmotten legen ihre Eier gerne in engen Ritzen ab, die mit dem Putzlappen nur schwer zu erreichen sind. An diesen Stellen können die Eier und Larven mittels großer Hitze getötet werden. Dafür eignet sich ein gewöhnlicher Haarföhn.

1. Lebensmittelmotten mit Fallen bekämpfen

Im Handel sind für wenig Geld Mottenfallen* erhältlich. Sie bestehen aus drei Streifen Pappe, die mit einer dünnen Schicht aus Kleber und Pheromon überzogen sind. Das ist ein Sexuallockstoff, der männliche Lebensmittelmotten anlockt. Anschließend bleiben die Motten auf dem Streifen kleben und können von dort aus die Weibchen nicht länger befruchten. Nach gewisser Zeit sterben sie schließlich.

In der Regel lässt sich ein starker Befall durch Fallen nicht vollständig beseitigen. Das liegt daran, dass nicht alle Männchen zuverlässig eingefangen werden können. Daher ist es sinnvoll, auf weitere Methoden zurückzugreifen.

Lebensmittelmotten bleiben in der Falle kleben und sterben schließlich.

Lebensmittelmotten bleiben in der Falle kleben und sterben schließlich.

2. Lebensmittelmotten bekämpfen mit Schlupfwespen

Der Einsatz von Schlupfwespen* ist eine erfolgreiche und äußerst einfache Methode, um Lebensmittelmotten zu beseitigen. Schlupfwespen sind Mikroinsekten, die ihre Eier in die Motten legen. Dadurch können keine Motten mehr schlüpfen und sie sterben nach und nach aus. Für Mensch und Tier sind die kleinen Insekten jedoch ungefährlich.

Im Handel gib es Kärtchen, die jeweils 3.000 Schlupfwespen enthalten. Sie werden einfach in die betroffenen Schränke und Schubläden gelegt. Pro Quadratmeter wird ein Kärtchen benötigt, da Schlupfwespen nicht weiter fliegen können. Die Mikroinsekten sind gerade einmal 0,3 Millimeter groß und gelangen somit in jeden Schlupfwinkel von Küche oder Abstellkammer.

Der gesamte Prozess dauert meist 9 Wochen. Dabei müssen alle zwei Wochen neue Kärtchen mit Insekten ausgelegt werden. Sind alle Motteneier zerstört, verschwinden die Schlupfwespen ganz von alleine. Sie sterben innerhalb kurzer Zeit und können wie gewöhnlicher Hausstaub entfernt werden.

3. Lebensmittelmotten mit Kieselgur beseitigen

Kieselgur wird auch als Diatomeenerde, Bergmehl oder Kieselmehl bezeichnet. Es besteht aus Kieselalgenschalen und täuscht den Larven vor, ein genießbares Lebensmittel zu sein. Fressen sie es, werden sie von innen geschädigt und sterben.

Kieselgur* ist im Handel als feines Pulver erhältlich. Damit eignet es sich besonders für enge Ritzen und Ecken. In der Küche wird es am besten lose in Schränken und Schubläden verteilt. Außerdem ist Kieselmehl ökologisch und für Menschen und Tiere gesundheitlich unbedenklich.

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4. Lebensmittelmotten bekämpfen mit Natron

Mit etwas Natron lässt sich eine Mottenfalle selber machen, die ähnlich wie Kieselgur wirkt. Dazu 400 Milliliter Natron mit 100 Milliliter Mehl vermischen. Die Mischung im Schrank verteilen oder in ein offenes Gefäß füllen.

Die Lebensmittelmotten werden dort wie gewohnt ihre Eier ablegen. Die geschlüpften Larven können im Natron allerdings nicht überleben und sterben schon nach kurzer Zeit. Als Alternative eignet sich auch Backpulver.

5. Lebensmittelmotten mit Duftsprays bekämpfen

Lebensmittelmotten mögen gewisse Düfte nicht. Dafür sind im Handel günstige Anti-Motten-Sprays* erhältlich. Sie beinhalten ätherische Öle und vereinen gleich mehrere der bei Motten unbeliebten Düfte.

Bei den Sprays handelt es sich um Biozidprodukte, die für Menschen und Haustiere ungefährlich sind. Sie beinhalten nur natürliche Inhaltsstoffe und versprechen zusätzlich einen angenehmen Duft.

Das Spray wird in die befallenen Schränke und Schubladen gesprüht und wird nach Bedarf alle ein bis zwei Wochen wiederholt. Duftsprays eignen sich außerdem, um Kleidermotten oder Speichermotten zu bekämpfen.