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InsektensterbenWie viele Quadratmeter reichen, um Tierbestand zu erhöhen? Eine Sache entscheidend

Eine Biene steuert im Sonnenschein auf eine der letzten Blüten in einem Garten auf dem Lohrberg zu.

Schon Kleingärtner und Kleingärtnerinnen können viel für den Insektenbestand tun. Das Symbolbild einer Biene wurde am 29. Oktober 2016 in Hessen aufgenommen.

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Wenn die Natur aus ihrem Winterschlaf erwacht, kommt die Zeit, in der viele Menschen ihre Gärten und Balkone wieder auf Vordermann bringen und für wärmere Tage herrichten. Sobald die ersten Pflanzen blühen und es ein paar Tage trocken ist, kann man einige Insekten beobachten, die umherschwirren.

Durch ein Projekt von Forschenden in England ist nun klar, dass (Klein-)Gartenbesitzer und -besitzerinnen sowie die Verantwortlichen für Grünflächen in Städten, den Insekten schon mit wenig Aufwand eine große Hilfe leisten können.

Forschungsprojekt untersucht Auswirkungen von Kleingärten auf Insektenbestand

Bereits frühere Untersuchungen verschiedener Forscher und Forscherinnen hatten ergeben, dass der Bienenreichtum durch das Anpflanzen von Blumen in Gärten erhöht wird. Dabei wurde jedoch auch ein potenzieller „Sättigungspunkt“ für die Größe der Wildblumenwiesen festgestellt, bis zu dem sich zusätzliche Blütenpflanzen positiv auf die Anzahl der Insekten und Bestäuber auswirken.

Bei dem neuen „Sow Wild!“-Projekt konzentrierten sich die Forscher und Forscherinnen daher auf die Wirksamkeit von Miniwiesen mit Wildblumen in Haus- und Kleingärten. Sie wollten wissen, ob die Anzahl der Bestäuber, Insekten und der Reichtum der Bienenarten schon durch Wildblumenwiesen in der Größe von vier Quadratmetern erhöht werden kann.

Die Forschenden riefen über verschiedene Kanäle Bürger und Bürgerinnen mit einem mindestens 20 Quadratmeter großen Garten und einer freien Fläche von vier Quadratmetern dazu auf, bei dem zweijährigen Versuch mitzumachen. Es kamen 150 Bürgerwissenschaftler und -wissenschaftlerinnen zusammen, die in drei Gruppen eingeteilt wurden.

Zwei davon erhielten jeweils eine Samenmischung für Wildblumen, in denen unter anderem Kornblumen, Magerwiesen-Margeriten, Schwarze Flockenblumen, Möhren, Horn- und Wiesenklee und Rote Lichtnelken enthalten waren. Eine davon entsprach einer handelsüblichen Mischung aus dem Gartencenter. Die andere wurde auf der Grundlage vorhandener Literatur über die Vorlieben von Bestäubern bei der Futtersuche zusammengestellt. Um die Beobachtungen vergleichen zu können, erhielt die dritte Gruppe keine Samen.

Forschungsprojekt: Insektenbestand nahm schon auf „Miniwiesen“ zu

Alle Teilnehmer und Teilnehmerinnen streuten diese Samenmischungen auf einer Fläche von vier Quadratmetern in ihrem Garten aus. Sie bekamen außerdem bunte Behälter und Klebestreifen, um Insekten zu fangen. Diese wurden innerhalb von zwei Jahren in den Monaten Mai bis August immer in der ersten Woche des Monats an zwei aufeinanderfolgenden trockenen Tagen aufgestellt.

Insgesamt wurden von den Forschern und Forscherinnen 34.438 gefangene Insekten bestimmt. Das Ergebnis: Im ersten Jahr wurden 109 Prozent mehr Hummeln, 24 Prozent mehr einzeln lebende Bienen und 126 Prozent mehr einzeln lebende Wespen angelockt. Im zweiten Jahr waren es 111 Prozent mehr Hummeln, 87 Prozent mehr einzeln lebende Bienen und 85 Prozent mehr einzeln lebende Wespen. Die Gartencenter-Mischung sorgte dabei im zweiten Jahr für eine deutlich höhere biologische Vielfalt.

„Dieses Projekt zeigt, dass Miniwiesen den Bestäubern wirklich helfen können, indem sie sowohl die Insektenanzahl, als auch die Vielfalt im Garten erhöhen“, erklärt Janina Griffiths Lee von der University of Sussex in Brighton.

Mit dem Projekt fanden die Forschenden also heraus, dass mehrere Wildblumenwiesen von nur vier Quadratmetern in der Landschaft aufgrund des Sättigungseffekts mehr bewirken als größere Wiesen. Die Ergebnisse machen das Potenzial von (Klein-)Gärten deutlich und sollen deren Besitzer und Besitzerinnen sowie die Verantwortlichen für Grünflächen in Städten dazu motivieren, kleine Wildblumenwiesen anzulegen.

Oft befinden sich in Samenmischungen aus dem Geschäft exotische Pflanzenarten, mit denen die heimischen Bestäuber gar nichts anfangen können. Daher gilt es, bei der Auswahl der Samenmischung genau hinzuschauen. Sie sollte heimische, insektenfreundliche Pflanzen enthalten, zum Beispiel Schneeglöckchen oder Krokusse.

Auch Nisthilfen sind eine große Unterstützung für die Insekten. Dafür reichen zum Beispiel unbehandelte Hartholzblöcke mit Löchern von fünf bis zehn Zentimetern Tiefe. Kleine Sandplätze im Garten, die auch noch in der Sonne liegen, sind ebenfalls geeignete Nistplätze. Miniteiche aus dem Baumarkt bieten eine Wasserquelle für die Insekten und andere Tiere. (gnm)