Immer wieder ein Zankapfel: die eine Generation gegen die andere. Aktuell geht's gegen die Gen Z, die so faul, anspruchsvoll, egozentrisch sei. Dabei ist alles ein Geben und Nehmen – meint unsere Autorin. Ein Kommentar.
Kommentar zur Gen ZLoyalität am Arbeitsplatz ist keine Einbahnstraße
„Die Jugend ist faul. Die haben keine Lust zu arbeiten und wechseln ihren Job wie andere die Unterhosen.“ Ja, die Generation Z hat auf dem Arbeitsmarkt keinen guten Ruf. Laut Forsa-Studie ist die Loyalität zum Arbeitgeber bei den unter 30-Jährigen wesentlich geringer als bei älteren Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmern.
Ex-Innenminister Thomas de Maizière (CDU) wettert nun auch noch, dass die Generation Z zu viel an sich denke und zu wenig an die Gesellschaft, zu hohe Ansprüche an Arbeitgeber stelle.
Gen Z: Nicht nur kritisieren, auch auf die jungen Menschen zugehen
Aber: Es gibt immer zwei Seiten einer Medaille und eben auch Gründe, warum die Jugend in Sachen Job so anders tickt als Generationen vor ihr. Unter anderem wird fehlende Loyalität bemängelt. Denn: Wie soll man loyal gegenüber einem Unternehmen sein, wenn ständig nur Jahresverträge abgeschlossen und Chancen auf mehr Gehalt oder höhere Positionen ausgeschlossen werden?
Lesen Sie hier: Faul, oberflächlich, fordernd – Umfrage zeigt: So tickt die „Gen Z“ wirklich
Arbeitgebende haben oft sehr hohe Anforderungen, möchten zwar junge Angestellte frisch von der Uni, die aber auch schon viel Erfahrung mitbringen.
Allerdings schließt das eine das andere oft aus. Die heutige Zeit erfordert, dass alle – sowohl Arbeitnehmende als auch Arbeitgebende – flexibler werden und aufeinander zugehen.
Wer dem Nachwuchs gute Chancen und Konditionen bietet – und ja, und dazu gehören oft auch flexible Gestaltung von Arbeitsort und -zeit (Jobs verändern sich auch, das lässt Herr de Maizière aber mal eben unter den Tisch fallen) – bekommt auch von dem Großteil der Gen Z Arbeitsbereitschaft und Loyalität zurück. Das ist keine Einbahnstraße. Weder in die eine noch in die andere Richtung.