In Adelaide (Australien) sorgt ein besonderes Kuriosum für einen riesigen Massenandrang vor einem botanischen Garten. Dabei riecht es überall nach toten Ratten.
Es riecht nach toten RattenKuriosum sorgt für Massenandrang – Menschen schreien angewidert
Es sind eigenartige Szenen im australischen Adelaide: Menschenmassen strömen in den botanischen Garten der Stadt, stundenlang stehen die Besucherinnen und Besucher in der Schlange. Und das alles nur, um sich am Ende über eine skurril wirkende Pflanze zu beugen und laut aufzuschreien: „Iiiih!“
Doch das hat einen guten Grund: Denn die Pflanze, die die Menschen sehen wollen, blüht nur alle paar Jahre und auch nur ein paar Stunden lang. Doch sie verströmt dabei einen üblen Gestank, viele Kilometer weit riecht es nach toten Ratten.
Australien: Leichenblume im Botanischen Garten sorgt für Geschrei
Wie der britische „Guardian“ berichtet, wollen jede Menge Menschen derzeit die blühende Titanwurz sehen, eine Riesenblume, die kaum schöner und gleichzeitig widerlicher sein könnte. Alle drei Jahre blüht die Pflanze, für rund 48 Stunden. In der Zeit verströmt sie einen üblen Duft, um Fleischfliegen oder Aaskäfer anzulocken – den Duft des Todes.
Die Titanwurz (Titan arum) ist eigentlich auf Sumatra zu Hause, allerdings ist sie längst vom Aussterben bedroht. Die gewaltige Blüte kann mehr als zwei Meter hoch und bis zu 150 Kilogramm schwer werden. Und die meisten, die den Duft der Pflanze riechen, fühlen sich an tote Ratten oder stinkende Füße erinnert.
Titanwurz: Abholzung des Regenwaldes bedroht die Pflanze
Traurig: Die Abholzung des Regenwaldes in ihrer Heimat Indonesien (meist für Palmöl-Plantagen) hat dazu geführt, dass die Titanwurz (auch „Leichenblume“ genannt) auf einen Bestand von weniger als 1000 Exemplaren in der freien Wildbahn geschrumpft ist. Seit 2018 wird Titan arum als gefährdet eingestuft.
„Es ist die unglaublichste Pflanze der Welt“, erklärt der Kurator des Botanischen Garten in Adelaide, Matt Coulter. Es sei „wundervoll“, dabei zu sein, wenn diese Pflanze blüht. Das Geschrei der Menschen werde im Garten immer größer, sobald sie den Gestank aus nächster Nähe einatmen. Allerdings werde das Spektakel nicht mehr lange dauern: Erst verschwinde der starke Geruch. „Innerhalb einer Woche oder so wird die gesamte Struktur zusammenbrechen.“
Dann ruhe die unterirdische Knolle bis zu einem Jahr, bevor sie wieder als Blatt auftaucht. Alle paar Jahre dann taucht die „Leichenblume“ wieder auf – um erneut die Menschen zu begeistern (oder anzuwidern). (mg)