SüdfrankreichWegen Dürre: Dorf setzt drastisches Verbot durch

Ein trockener Teil des Loire-Flussbetts ist in Westfrankreich zu sehen. Das Foto wurde am 11.08.2020 aufgenommen.

Ein trockener Teil des Loire-Flussbetts ist in Westfrankreich zu sehen. Das Foto wurde am 11.08.2020 aufgenommen.

Vergangene Woche überrollte die Hitzewelle Frankreich. In einem kleinen Ort im Süden des Landes mussten nun drastische Maßnahmen ergriffen werden, um mit den vorhandenen Wasser-Ressourcen auszukommen.

Wegen anhaltender Trockenheit hat ein südfranzösisches Dorf jetzt drastische Maßnahmen ergriffen: Zähneputzen und Trinken am Wasserhahn sind in Villars-sur-Var im Norden von Nizza derzeit verboten, wie die Kommune am Dienstag (21. Juni 2022) mitteilte.

Das Wasser aus dem Hahn dürfe auch nicht zum Kochen verwendet werden, hieß es weiter. Aus der Quelle, die den 760-Einwohner-Ort mit Trinkwasser versorgt, komme wegen der Dürre nicht mehr genügend Wasser.

Dürre in Südfrankreich: Zähneputzen wegen Wassermangel verboten

Jeder Einwohner und jede Einwohnerin erhält vorerst nur zwei Flaschen Trinkwasser pro Tag vom Rathaus.

Der zuständige Wasserversorgungsbetrieb hat bereits eine neue Entnahmestelle gefunden. Aber die Untersuchung der Wasserqualität sei noch nicht abgeschlossen, hieß es.

Ende Mai hatte die Präfektur von Alpes-Maritimes bereits das Wasser rationiert. Autowaschen, das Befüllen privater Pools und das Wässern von Rasenflächen sind in dem Département, das Nizza und die Côte d'Azur umfasst, seitdem verboten.

Die Hitzewelle, die Frankreich in der vergangenen Woche überrollt hatte, ist mittlerweile wieder abgeklungen. Es war die früheste Hitzeperiode seit Beginn der Wetteraufzeichnungen in Frankreich gewesen. Sie hat die seit dem niederschlagsarmen Winter und Frühjahr anhaltende Trockenheit in manchen Landesteilen weiter verschlimmert.

Unwetter mit Hagel und Sturm richteten im Südwesten Frankreichs in der Nacht zum Dienstag (21. Juni) erhebliche Schäden an. Tausende waren ohne Strom, Dächer wurden beschädigt und Gebäude unter Wasser gesetzt, teilte die Präfektur in Bordeaux mit. In einer Ortschaft der Region wurde ein Ferienlager mit 126 Schülern und Schülerinnen sowie 28 Lehrkräften evakuiert. Zwei Kinder wurden verletzt. Erhebliche Schäden werden auch im Weinbau sowie der Landwirtschaft befürchtet. (afp, dpa)