Sie ist am Mittelmeer immer öfter zu sehen, in Nordamerika führt sie zu extremen Bedingungen – und in Afrika bedroht sie Millionen Menschen: die Dürre. Der Klimawandel führt neben der aktuellen Corona-Krise dazu, dass Hunger auf der ganzen Welt wieder zunimmt. Und es wird noch schlimmer.
„Wir befinden uns am Rande einer Katastrophe“Millionen Menschen bedroht – es wird immer schlimmer
Der Klimawandel verändert immer mehr das Gesicht unserer Welt, die Oberflächen, Berge und Täler. Er lässt nicht nur Millionen Jahre alte Gletscher schmelzen, er lässt auch ganze Regionen austrocknen, Flüsse und Seen verschwinden. Und Ernten ausfallen. An vielen Orten auf der Erde herrschen derzeit riesige Dürren.
Die Folgen sind schon jetzt katastrophal, wie die Vereinten Nationen jetzt klarmachten.
In Portugal und Spanien droht eine der schlimmsten Dürren der letzten 20 Jahre. In Andalusien und Katalonien sind die Wasserreserven dermaßen niedrig, dass in den Sommermonaten eine „besorgniserregende“ Situation drohen könnte. Die durchschnittliche Niederschlagsmenge betrug im Januar nur ein Viertel dessen, was sonst üblich ist. Ruinen des alten Dorfes Vilar in Portugal – seit 1954 unter Wasser, nachdem das Tal gezielt überschwemmt wurde – taucht nach fast 60 Jahren wieder auf.
Portugal, USA, Afrika: Dürre sorgt für Katastrophe
Der Westen der USA erlebt die schlimmste Dürre seit mehr als 1200 Jahren. Die Mega-Dürre sorgte dafür, dass zwei der größten Stauseen auf den niedrigsten Stand seit Beginn ihrer Aufzeichnungen austrockneten. 95 Prozent der Westküste leiden unter den Bedingungen. Die Bundesstaaten setzten Wasserschutzmaßnahmen um, um Wasser einzusparen.
Und während die reichen Industrienationen noch irgendwie mit dieser Trockenheit umgehen können, sorgt die Dürre in Afrika schon jetzt für katastrophale Bedingungen: Am Horn von Afrika ist die Lage besonders dramatisch: Dort sind 13 Millionen Menschen von schwerem Hunger bedroht. Es ist die schlimmste Dürre seit Jahrzehnten in der Region.
Afrika: 13 Millionen Menschen von schwerem Hunger bedroht
„Die Ernten sind zerstört, Vieh stirbt und der Hunger nimmt zu“, so beschreibt der Ostafrika-Direktor des Welternährungsprogramms (WFP), Michael Dunford, die Lage in Teilen Kenias, Somalias und Äthiopiens. Vertrocknete Felder, Viehsterben – die Menschen fliehen schon jetzt. 1,5 Millionen Nutztiere sind tot. „Die Region steht am Rande einer Katastrophe“, sagte der Direktor des Büros für Notlagen und Resilienz der Welternährungsorganisation (FAO), Rein Paulsen, laut „Al Jazeera“.
Afrika: Extreme werden immer schlimmer
Im Süden und im Südosten Äthopiens sind laut WFP 5,7 Millionen Menschen auf die Lieferungen von Lebensmitteln angewiesen – eine halbe Million unterernährte Kinder und Mütter. Sie leiden unter schwerem Hunger. Und es werden immer mehr, sollten nicht umgehend Gegenmaßnahmen ergriffen werden. Der Finanzbedarf: 327 Millionen Dollar (286 Millionen Euro) für die nächsten sechs Monate. Geld, das nicht nur in Hilfen, sondern auch in Maßnahmen fließen sollte, dass die Orte gegen die Extreme widerstandsfähiger macht.
Und es wird schlimmer: Experten zufolge nehmen solche Wetterextreme als Folge des Klimawandels immer weiter zu. Afrika, das am wenigsten zur Erderwärmung beigetragen hat, trägt demnach die Hauptlast dieser Entwicklung.