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„Bis hin zu Fahrverboten“Studie zu verzögertem Klimaschutz kommt klarem Ergebnis – Drastische Maßnahmen drohen

Stuttgart: Autos stehen im Stau.

Im Stau stehende Autos (hier im Februar 2024 bei Stuttgart) belasten die CO₂-Bilanz sehr.

Eine Greenpeace-Studie zeigt nun auf, dass mangelnder Klimaschutz im Verkehr zu drastischen Auswirkungen führen könnte.

Mangelnder Klimaschutz im Verkehrssektor könnte einer Greenpeace-Studie zufolge künftig „drastische“ Maßnahmen nötig machen.

„Verschiebt die Bundesregierung Klimaschutzmaßnahmen im Verkehr weiterhin in die Zukunft, würden bereits in den 2030er Jahren harte Einschnitte drohen, bis hin zu Fahrverboten“, erklärte die Umweltschutzorganisation am Donnerstag in Hamburg. Sie forderte die Politik auf, zu reagieren, um das Ziel der Klimaneutralität bis 2045 zu erreichen.

Studie zu verzögertem Klimaschutz

Gerade im Verkehrssektor dürfe die Bundesregierung keine Zeit mehr verlieren. „Jede Tonne CO₂, die heute eingespart wird, macht den Umstieg morgen ein bisschen leichter und gerechter“, erklärte Marissa Reiserer von Greenpeace.

In der Studie des New Climate Institute im Auftrag von Greenpeace und Germanwatch, werden drei Szenarien verglichen. Im ersten Szenario gehen die Studienautorinnen und -autoren davon aus, dass Maßnahmen wie die Einführung eines Tempolimits oder der Abbau klimaschädlicher Subventionen bereits 2021 eingeführt worden wären und der CO₂-Preis gleichmäßig und moderat angestiegen wäre. Damit hätte es laut Greenpeace gereicht, den CO₂-Ausstoß zwischen 2030 und 2035 pro Jahr um 9,8 Millionen Tonnen zu senken.

Im zweiten Szenario, in dem die Maßnahmen ab sofort eingeführt werden, müssten die Emissionen bereits etwas schneller sinken - und zwar um 10,3 Millionen Tonnen pro Jahr. Dafür müssten jährlich zwei bis 2,5 Millionen E-Autos zugelassen werden, um Verbrenner auf der Straße zu ersetzen. Zudem müsste der CO2-Preis zügig auf ein hohes Niveau steigen.

Im Szenario mit verspäteten, erst 2030 umgesetzten Maßnahmen, müssten die Emissionen den Angaben nach um 18,2 Millionen Tonnen pro Jahr sinken. „Dies würde eine unrealistisch hohe Zahl von jährlich fünf Millionen neu zugelassenen E-Autos erfordern, die ebenso viele Verbrenner ersetzen“, erklärten die Umweltschützer. Auch der CO2-Preis würde extrem ansteigen, was besonders sozial schwache Gruppen treffen und „einem Fahrverbot“ gleichen würde.

„Nur wenn im Verkehr sofort weitere Klimaschutzmaßnahmen ergriffen werden, können die beschlossenen CO2-Ziele in einer organischen Transformation erreicht werde“, erklärte Hanna Fekete, Co-Autorin der Studie.

Die Studie soll laut Greenpeace eine Verfassungsbeschwerde wissenschaftlich untermauern, die die Organisation gemeinsam mit Germanwatch am kommenden Montag in Karlsruhe einreichen will. Damit wollen die Organisationen gegen die Klimapolitik der Bundesregierung vorgehen. (afp)